Küchengeräte / Wissen

Gesundes Kochgeschirr? Aluminium-Töpfe

Viele Aluminium-Töpfe und Kochgeschirr auf Holz-Grund.

Aluminium-Töpfe kosten wenig, sind leicht, leiten die Wärme gut, und sollen giftig sein. Aber ist das wirklich so? Was sagt die Wissenschaft dazu?

„Also Alu kannst Du echt rauslassen“, meint der Z., als ich ihm von meiner Serie zum Thema „Gesundes Kochgeschirr“ erzähle. Nachsatz: Nicht mal Mutter Z. habe ihm zum Auszug damals Aluminium-Töpfe mitgegeben. „Und das Zeug, das sie mir da geschenkt hat, war echt billiges Klumpert“. Huch, gottseidank hat Mutter Z. kein Internet. Aber ich habe zwei gute Gegenargumente. 1. Camping. Kein Camping ohne Kaffee im Aluminium-Häferl. Weil, da kommts vor allem aufs Gewicht an. Gegenargument zwei: Aluminium-Töpfe sind billig. Drum finden sie sich auch gern in Airbnbs mit Ikea-Charme. Alu ist alles andere als ausgestorben. Gar nicht zu reden von Aluschalen zum Grillen. Yep, die Saison beginnt gerade. Noch hast Du Zeit, andere Optionen in Betracht zu ziehen. Oder Aluschalen, in denen neuerdings gern glutenfreie Pizzen in Restaurants gebacken werden. Gluten vermeiden, und sich gleichzeitig Alu reinziehen. Schlechter Deal!

Aber was genau steckt in Aluminium-Töpfen

Eine so genannte Aluminium-Legierung. Dahinter verbirgt sich ein Mix aus Metallen mit Aluminium als Hauptbestandteil. Alu-Legierungen sind allem voran leicht, weich, wenig langlebig und zerfallen schnell, wenn sie mit Säure wie Zitrone oder Essig in Kontakt kommen. Wobei es Aluminium-Töpfe gibt, die einen Alukern haben, aber mit Edelstahl verkleidet oder beschichtet sind, damit das Aluminium nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommt. Denn das hat sich tatsächlich als toxisch erwiesen.

Aber sind Aluminium-Töpfe schuld an Alzheimer?

Wer googeln einigermaßen beherrscht, der kommt an dieser Mutmaßung nicht vorbei. Weil wir aber nur Fakten trauen, habe ich recherchiert. Tatsächlich wird eine Aluminium-Exposition als Teil der Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer angesehen. Um diese Frage zu klären, haben Forscher schon 1996 die Aluminiumbelastung durch Tee, geschmorten Rhabarber und schwarzen Johannisbeersaft verglichen. Zubereitet wurden sie entweder in einem neuen, 10 Jahre alten oder 30 Jahre alten Aluminium-Geschirr. Raus kam, dass der Aluminiumgehalt in diesen in Aluminium-Kochtöpfen zubereiteten Lebensmitteln häufig 10-mal höher war als die Werte, die zuvor mit der Entwicklung von Alzheimer in Verbindung gebracht wurden.

Sind auch die anderen Metalle in Aluminium-Töpfen ein Problem?

Yep. Das hat eine Studie aus dem Jahr 2020 gezeigt. Forscher untersuchten dazu das Wurzelwachstum von Zwiebeln, nachdem sie mit Wasser gegossen wurden, das in Aluminium-Kochtöpfen gekocht worden war. Und siehe da, es fand sich einiges: Genauer gesagt überhöhte Gehalte an Cadmium, Kupfer, Arsen, Blei, Nickel und Aluminium im gekochten Wasser. Die Grenzwerte der WHO und der EPA wurden unabhängig vom Alter der Testtöpfe (neu bis 6 Jahre alt) gesprengt. Wobei die ältesten Töpfe auch die höchsten Werte hatten. Das Wurzelwachstum der Zwiebeln im gekochten Wasser war im Vergleich zu denen in Leitungswasser übrigens gehemmt. Das lässt auf eine Zytotoxizität von in das Koch-Wasser ausgelaugten Schwermetallen schließen. Und Schwermetalle braucht nun wirklich keiner!

Daher mein flammender Schlussapell: Bitte trenn Dich von Aluminium-Töpfen, wenn Du noch welche hast, greif erst gar nicht zu Alu-Grillschalen und schmeiß auch die Alufolie weg (Adieu Fisch im Alupäckchen im Ofen gegart – ja, blöd, ich weiß. Das war auch mal ein Favorit von mir)! Gusseisen wäre eine Alternative!

Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

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