Anfang April. Endlich gibt der Garten, der Balkon & der Markt ums Eck frisches Rot und Grün in Form von Radieschen her! Was bietet sich da an? Richtig, ein genialer, würziger Rettich-Radieschen-Aufstrich mit Mandeln, in dem auch das Grün verarbeitet wird.
Ich hatte es nicht zu hoffen gewagt, aber zu Ostern präsentierte Mama B. die begehrenswerte Ware zum heuer allerersten Mal. Weil sie weiß, dass ihr Kind, ich also, kein Essen ohne Gemüse runterbringt, bog sie von hinten ums Eck und legte sie mir vor die Nase. Satt grün, leuchtend rote Knollen: frische Radieschen. Ein feiner, würziger Duft. Adé Du traurige Winterzeit. Adé all ihr Rüben. Ihr seid eh ok, aber im April kann ich euch nicht mehr sehen. Mama B. hatte aber noch mehr in Petto, nachdem ich die erste Portion verdrückt hatte: „Wir könnten einen Rettich-Radieschen-Aufstrich machen.“
Rettich-Radieschen-Aufstrich: ideal für den Frühling
Radieschen gehören zu den Kreuzblütlern. Sie sind in vielem gut. Insbesondere auch darin, Östrogen abzubauen. Weil, warum? Sie enthalten Senföle, die in der Lage sind, Östrogen sicher zu verstoffwechseln und die Umwandlung in sichere Östrogen-Metabolite zu gewährleisten. Nachzuhören ist das übrigens im Interview mit Pharmazeutin Barbara Katanic. Was können sie sonst noch so? Sie haben eine antibakterielle Wirkung und können Magen-Darm-Erkrankungen entgegenwirken. 100 Gramm Radieschen decken den Tagesbedarf an Vitamin C zu 30 Prozent, an Vitamin K zu über 70 und an Eisen zu 12 Prozent. Das obercoole an ihnen ist aber: Sie wachsen noch dazu irrsinnig schnell. Du kannst sie leicht selbst anbauen, und innerhalb weniger Wochen ernten. Überall. Auch auf dem kleinsten Balkon. Und so geht’s:

Radieschen auf dem Balkon selbst ziehen
Radieschen lassen sich super auf dem Balkon in einem Blumenkasten ziehen, denn sie müssen nicht tief gepflanzt werden, und sind innerhalb nur weniger Wochen reif. Nur allzuviel Sonne mögen sie nicht, und die Temperaturen sollten konstant über 5 Grad liegen. Greif am besten zu einem Bio-Saatband, rät Mama B.. Das geht easy-peasy. Du zieht eine Schneise, legst es hinein, und bedeckst es mit Erde. Nicht mal düngen musst Du. Denn sie sind so genannte Schwachzehrer.
Radieschenblätter verwerten statt wegwerfen
Schmeiß deine Radieschenblätter bitte auf keinen Fall weg. Und jetzt kommt etwas, das ich selbst nie für möglich gehalten hätte. Ich zitiere Anthony Williams aka Medical Medium. Wir sind uns bekanntlich nicht ganz grün. Aber ich kann seinen Ausführungen zu Radieschenblättern etwas abgewinnen. Er bezeichnet sie als das zweitstärkste Präbiotikum, das es gibt (nach den wilden Blaubeeren). Unbestritten besitzen sie Vitamine, Mineralien, Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe und krebsbekämpfende Alkaloide, antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Der gute Anthony sagt aber auch noch: „Sie reparieren den Dickdarm und andere Teile des Verdauungstrakts, die die Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme verloren haben.“ Offenbar schließt er das aus dem hohen Enzymprofil. Im Übrigen sollen sie Schwermetalle entgiften, quasi fast äquivalent zu Koriander.
Rezept: Rettich-Radieschen-Aufstrich
Nehmen wir an, du bist irgendwie an Radieschen und Rettich gekommen. Wie auch immer. Nun liegt also ein Bund vor dir, lacht dich an, und will verarbeitet werden. Das tun wir jetzt. Denn Mama B. hat in Kraut und Rüben ein Rezept gefunden, das sie inspiriert hat. Und zwar zu einem Rettich-Radieschen-Aufstrich, der ziemlich frühlingsfrisch daherkommt. Rettich bietet sich übrigens auch deswegen als Kombi mit Radieschen an, weil er ebenfalls ein Kreuzblütler ist, und gut histaminverträglich.
Zu den Bezugsquellen: Blanchierte geriebene Haselnüsse gibt es selten, aber nur sie sind lektinfrei. Ich habe meine letzten hier gekauft. Sie sind leider nicht Bio, aber von wirklich hoher Qualität. Blanchierte geriebene Bio-Haselnüsse gibt es hier bei Süss und Clever.Allerdings sind hier immer wieder Schalen drin.
Rettich-Radieschen-Aufstrich
Zutaten
- 1/2 Stück Rettich
- 1 Bund Radieschen mit schönen Blättern
- 1 Handvoll blanchierte, gemahlene Mandeln
- 4 EL Kokosjoghurt/Ziegenjoghurt
- 1 EL Ziegenfrischkäse
- Salz, Pippalipfeffer
- etwas Olivenöl
Optional
- 1 TL Meerrettich/Kren (Sighi Liste 1, aber kann ein Histamin-Liberator sein)
Anleitungen
- Rettich schälen und grob raspeln. Radieschen von den Blättern trennen, waschen und grob schneiden. Leicht salzen.
- Radieschenblätter waschen und abtrocknen. Die Stängel aussortieren. Die Blätter probieren: Falls sie bitter schmecken, 2 Minuten in kochendem Wasser blanchieren.
- Olivenöl und Blätter in eine Pfanne geben, mit einer Prise Salz abschmecken und 2 bis 3 Minuten garen/rösten bis die Blätter zart werden. Dann zur Seite stellen.
- Die Mandeln ohne Fett 3 Minuten in einer Pfanne rösten.
- lle Zutaten in einen Mixer geben und auf niedriger Stufe mixen, bis sie gut vermischt sind. Wie lange gemixt wird, hängt davon ab, ob man den Dip lieber glatt oder stückig mag.
- Fertig nachwürzen.
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