Ich bin wieder am Start. Mit einem Frühlingsrezept, das nach Kindheit schmeckt. Ihr müsst die Apfelknödel mit Honig-Zimt-Butter unbedingt probieren!
Diese Apfelknödel sind für mich eine Kindheitserinnerung, aber auch der Beweis, dass die einfachen Rezepte unserer Groß- und Urgroßmütter großes Potenzial haben. Und, dass sie sehr verträglich sein können, bzw. man sie sehr gut auf die eigenen Bedürfnisse adaptieren kann. Aber lass uns doch gleich in medias res gehen und mal schauen, was so drin steckt in diesem Rezept der Apfelknödel mit Honig-Zimt-Butter, außer dem Kindheitsgeschmack. Wobei der nicht zu unterschätzen ist in seiner Heilwirkung auf Körper und Geist. Du weißt schon: „Memories are made of this“, frei nach dem großen Dean Martin.
Äpfel enthalten mastzellstabilisierendes Quercetin
Numero Uno des Richtig-Machens: Der Geschmack des Apfels. Auf den kommt es an. Wir wollen keine Äpfel, die nach nichts schmecken, wie etwa die Sorte Gala. Denn Sorten wie diese können eine Apfelallergie auslösen. Ja, das gibt es tatsächlich. Der Apfel, den wir hier verwenden, muss eine Eigenschaft mitbringen. Er sollte nicht zu saftig sein. Boskop eignet sich sehr gut, aber auch die Sorte Braeburn. Das Gute an Äpfeln generell ist ja, dass sie nicht nur gut schmecken. Sie stabilisieren auch die Mastzellen. Wie das? Sie enthalten das Flavonoid Quercetin, das die Histaminproduktion- und freisetzung in Mastzellen hemmt. Außerdem scheint Quercetin auch noch diverse Signalstoffe, die in die IgE-assoziierte allergische Immunantwort involviert sind, an ihrer Aktivität zu hindern. Diese Studie zeigt das. Demnach sind Apfelknödel nie falsch.
Wie kommen die Äpfel in die Apfelknödel
Du schneidest die Äpfel erst ganz klein, gibst dann Maniokmehl, Hirsegrieß, Ei, Butter und Salz dazu. Danach kommt das Ganze erst mal in den Kühlschrank und darf sich miteinander bekannt machen. Nach einer halben Stunde kannst Du dann schon die kleinen Knödel formen, und kochen.
Und was ist mit der Honig-Butter?
Für die Honigbutter schmilzt Du Butter – am besten Ziegenbutter wegen des verträglichen A2-Caseins, mit Honig, und gibst Ceylon Zimt dazu. Den herrlich duftenden Mix servierst Du entweder flüssig oder Du lässt ihn kalt werden. Dann kannst Du ihn flaumig aufschlagen, in einen Dressiersack geben, und so wie am Bild dressieren. Das wars auch schon. So simpel, so großartig. Ach nein, eines noch: Wenn Du mit Honig kochst, solltest Du das mit Bedacht machen, mit Wertschätzung gegenüber der Natur, den Bienen und auch den Imkern. Schließlich sind sie es, die uns diese wunderbare “Zutat” bringen. Kaufe bitte nur inländischen Biohonig (Achtung, auf den Biohonigen steht hinten die Herkunft, sehr oft findet sich da „Aus EU und nicht EU-Ländern“).
Warum verwenden wir Ceylon-Zimt?
Dafür braucht es nicht mehr als ein Wort: Cumarin. Das in Zimt enthaltene Cumarin, ein sekundärer Pflanzenstoff, ist für den menschlichen Körper nicht gut verträglich. Im Cassia Zimt findet sich im Gegensatz zur Ceylon-Variante relativ viel davon. Ceylon Zimt dagegen – zugegeben er ist die teurere Option – hat quasi nur positive Eigenschaften. In der Volksheilkunde gilt er als desinfizierend, erkältungshemmend, stimmungsaufhellend und beruhigend. Tatsächlich hat er eine positive Wirkung auf den Blutzucker und den Darm. Nicht nur deshalb wird er auch im Ayurveda gern und viel eingesetzt. Das Rezept? Here we go! Aber vorher noch ein Post Scriptum.
Zu guter Letzt: Jetzt im Frühling ist die Zeit, Deine Rezepte mit Wildblumen aufzupeppen. Gänseblümchen kennt z.B. wirklich jeder, und sie machen sich perfekt in diesem Gericht. In diesem Zusammenhang empfehle ich Dir übrigens wieder einmal die App Flora Incognita. Sie hilft beim Erkennen von Wildkräutern und Wildblumen. Und es macht eine Menge Spaß, sie zu nutzen!
Apfelknödel mit Honig-Zimt-Butter
Zutaten
Apfelknödel
- 2 Stück nicht zu saftige Äpfel (Boskop, Braeburn)
- etwas Verjus
- 1 EL zerlassene Butter (am besten Ziegenbutter wg. des verträglichen A2-Casein)
- 1 Ei oder 4-5 Wachteleier
- 3 EL Maniokmehl
- 1 EL Hirsegries
- etwas Salz
Zimt-Honig Butter
- 2 EL Butter
- 2 EL Honig
- Zimt nach Gusto
Anleitungen
- Mittelgroße Äpfel in kleine Würfel schneiden, mit etwas Verjus beträufeln und mit der zerlassenen Butter übergießen.
- Ei, Maniok-Mehl und Hirse-Grieß unterziehen, leicht salzen. 30 Minuten im Kühlschrank quellen lassen.
- Sollte der Teig zu weich sein, etwas Gries dazu geben.
- Acht kleine Knödel formen und in leicht siedendem Salzwasser ca. 8 Minuten köcheln.
- Butter mit Honig vorsichtig zerlassen, Zimt beigeben.
- Gekochte Knödel mit Honigbutter überziehen. Auf etwas Apfelmuss anrichten.
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