Premiere! Ich freue mich wie eine Schneekönigin über Monika Palkovics Rezept einer Rotkohlcreme mit Hirseschmarren, karamellisierten Zwiebeln & Äpfeln.
Ladies (and a few Gentleman), please welcome unsere neue Expertin Monika Palkovic. Als ich zu ersten Mal auf ihren Instagram-Account Nutricureous gestoßen bin, blieb mir erst einmal die Spucke weg. Diese Farbenpracht, diese Wildkräuter-Geschmacksexplosion, diese obercoolen Ideen, wo Du Dir immer denkst: „Shit, wieso ist mir das nicht eingefallen?“ Ich wusste sofort „Ja, ich will. Dass sie Teil dieser Community wird“. Weil sie einfach derart inspirierend ist. Drum hab ich sie umgarnt. Bis sie ja gesagt hat. Dieses obergeniale Rezept für eine Rotkohlcreme mit Hirseschmarren samt karamellisierten Äpfeln und Zwiebeln macht den besten aller Anfänge. Und denen wohnt ja bekanntlich immer ein Zauber inne.
Meine Liebe zu einfachem und gutem Essen, zubereitet mit natürlich biologischen Zutaten und ohne Zusatzstoffe stammt aus meiner Kindheit auf dem Bauernhof. Wir haben da fast ausschließlich nur gegessen, was wir selber produziert und hergestellt hatten.
MONIKA pALKOVIC
Die Story hinter der Rotkohlcreme mit Hireschmarrn: Von La Mamma zur Zöliakie
Wie bei eh allen, ist auch bei Monika die Mama schuld: „Meine Mama war eine sehr kreative Köchin“, sagt sie, „die aus den einfachsten Zutaten – meist ohne Rezept – die leckersten Speisen zubereiten konnte – einfach, traditionell, bodenständig und ländlich, … wie man es auch aus anderen Kulturen so kennt.“ Und selbst so? Habe sie schon immer gerne gekocht und gut gegessen. Von genau dem konnte sie auch eine Zöliakiediagnose vor ein paar Jahren nicht abhalten. Eher im Gegenteil: „Ich habe mich mit Begeisterung auf das Abenteuer Ernährungsumstellung eingelassen.“
Anstatt dem Gluten nachzutrauern habe ich meinen Fokus auf all das gerichtet, was von Natur aus glutenfrei ist, und es war eine ganze Menge – ja, fast alles eigentlich.
MOnika Palkocic, AIP-und Wildkräuter-Expertin
Monika Palkovic
ist eine Frau von Welt mit Zöliakiediagnose, kocht leidenschaftlich pflanzenbasierte farbenprächtige Kunstwerke aus regionalen Zutaten, ist AIP-erprobt, und betreibt die inspirierende Instagram-Seite Nutricureous.
Was aber tun, wenn man, wie Monika, ein bestimmtes Credo hat? In ihrem Fall: „Nahrung ist Information, Nahrung ist Medizin“ – nutri-cure-ous eben. Yep, daher kommt auch der Name ihres Instagram-Accounts. Industriell hergestellte glutenfreie Produkte fallen da ja raus. „Ich begab mich auf einen DIY Trip und machte homecooking zu meiner Priorität“, sagt Monika. Und weiter: „Ich fing an ganze Kochbücher zu lesen, Seite für Seite, Rezept für Rezept – so wie andere Leute einen Roman lesen, um mir ein Grundverständnis und Inspirationen zu holen – teilweise alte traditionelle Rezeptbücher, die von der Heilwirkung der Nahrungsmittel (Makronährstoffe) berichten. Darunter ayurvedisches Kochen und Paleo-Ernährung.„
Nährstoffe: Keine Mikros ohne Makros
Auch in Sachen Mikronährstoffe bildete sich Monika weiter. Im Zusammenhang mit ihrer Diagnose wurde ihr die Wichtigkeit der Mikronährstoffe bewusst. „Ich wollte es genau wissen“, sagt sie. Nicht ohne Grund: „An Zöliakie Erkrankte weisen meist enorme Mikronährstoffmängel auf, weil der geschädigte Darm sie nicht aufnehmen kann. Und wenn wir von ,essentiellen Mikronährstoffen‘ sprechen, wird klar, dass wir sie über die Nahrung (Makronährstoffe) aufnehmen müssen, weil der Körper sie eben nicht selber herstellen kann.“
Womit auch der Zusammenhang mit der Ernährung als ,Medizin‘ auf der Hand liegt. „Und er macht Sinn: Denn wenn der Körper erkrankt, weil ihm die notwendigen Stoffe für einen reibungslosen Ablauf aller physiologischen Prozesse fehlen, muss man ihm genau diese Stoffe wieder zuführen, um ihn bei seiner Selbstheilung zu unterstützen. Schließlich kann der das selber am besten, vorausgesetzt er hat die Resourcen dazu. Und Nahrung ist (nur) ein Aspekt dabei.“
AIP als Beginn
Mit dem AIP (Autoimmun Paleo/Autoimmun Protokoll), sagt Monika, hat sie schließlich ihre ersten konkreten Schritte in die Heilung gemacht. Und dann? „Nachdem ich fast ein Jahr dem AIP-Protokoll gefolgt war, pendelte sich meine Ernährung während der Wiedereinführungsphase auf eine hauptsächlich pflanzenbasierte Ernährung ein.“ Heißt genau? „Mir sind biologische, frische und unverarbeitete Zutaten sehr wichtig. Ich schätze einfache Rezepte aus aller Welt und ich liebe Gewürze. Auch sie sind Medizin, und haben überdies eine wichtige synergetische Funktion. Das heisst, sie helfen dabei, die Nahrung besser zu verdauen oder zu verwerten.“
Nutricureous: Folge Monikas Instagram-Account!
Monikas Kreationen findest Du auf Instagram unter ihrem Account „Nutricureous“. Vollkommen kostenfrei übrigens: „Mit meinen Rezeptideen möchte ich hauptsächlich zum Selberkochen inspirieren und zeigen, dass es auch möglich ist mit einfachen, wenigen Zutaten, und ohne viel Aufwand, gut und gesund zu essen.“ Das halte ich jetzt übrigens für untertrieben, denn was Monika da macht, sind nicht mehr und nicht weniger als Kunstwerke. Aber gut, Bescheidenheit ist ja angeblich eine Zier. Von daher lassen wir Monika das letzte (zu bescheidene) Wort haben: „Meine Rezepte sind eher Basisrezepte – eine Anregung dazu, sich mit Neugier, Kreativität und liebevoller Hingabe an das Kochen heranzuwagen, und eigene Kreationen zu schaffen. So sei es. Und jetzt, schreitet zum Nachkochen dieser Rotkohlcreme mit Hirseschmarren bitteschön! Und, ach ja, mehr zu Hirse findet ihr hier.
Rotkohlcreme mit Hirseschmarren, karamellisierten Zwiebeln/Äpfeln
Zutaten
Rotkohl-Creme
- 250 Gramm Rotkraut (Rotkohl, fein geschnitten oder gehobelt
- 1 Stück Zwiebel fein geschnitten
- 1/2 TL Kümmel
- 1 EL Verjus
- Meersalz, Pippali-Pfeffer
- Etwas Wasser oder Brühe
- Ghee
Hirseschmarren
- 1 Stück Ei oder 5 Wachteleier
- 150 Gramm Hirse gekocht
- 1 TL Kurkuma
- Salz, Pippalipfeffer
Karamellisierte Äpfel/Zwiebeln
- 1 Stück rote Zwiebel
- 1 Stück Apfel
- 1 EL Ghee
- etwas Verjus
- 1 EL Ghee
- Meersalz
- Pippali-Pfeffer
- Sonstige Gewürze wie Ingwer, Zimt, Nelken
Anleitungen
Rotkohl-Creme Variante I
- Den Rotkohl, die Zwiebeln, Kümmel, Verjus, sowie Salz und Pippali in einem Topf mit etwas Wasser oder Brühe weichkochen, etwa 40 – 45 Minuten. Die Flüssigkeit sollte den Kohl nur gerade bedecken.
- Danach bei Bedarf etwas Flüssigkeit abschöpfen, damit die Creme nicht zu dünn wird, und den weichgekochten Rotkohl pürieren, nochmal abschmecken, und mit Ghee verfeinern.
Rotkohl-Creme Variante II
- Die Zwiebeln und den Kümmel in etwas Öl oder Ghee anbraten, den Rotkohl dazugeben und kurz mitbraten, dann mit Verjus ablöschen und mit etwas Wasser oder Brühe aufgiessen, salzen und pfeffern, und zugedeckt den Kohl etwa 40 – 45 Minuten weichdünsten. Danach eventuell etwas Flüssigkeit abschöpfen, damit die Creme nicht zu dünn wird, und den weichgekochten Rotkohl pürieren, nochmal abschmecken, und mit Ghee verfeinern.
Hirseschmarren
- Das Ei* mit Kurkuma, Salz und Pippali Pfeffer verquirlen, und anschliessend die ausgekühlte Hirse unterrühren.
- Dann den Schmarren in einer Pfanne mit (Ghee-)Butter von beiden Seiten goldbraun backen und dabei die Masse in grobe Stücke zupfen.
- *Das Ei könnte man auch trennen, und den steifgeschlagenen Schnee zum Schluss in die Masse heben.
Karamellisierte Zwiebel/Äpfel
- Die Zwiebel und den Apfel in feine Spalten schneiden. Die Apfelspalten eventuell mit etwas Verjus beträufeln, damit sie nicht braun werden.
- Ghee in einer ausreichend grossen Pfanne erhitzen, und die Zwiebelspalten darin glasieren. Zucker dazugeben, umrühren, und karamellisieren lassen.
- Erst dann die Apfelspalten hinzufügen, und vorsichtig umrühren, da die Apfelspalten schnell matschig werden. Auf kleiner Flamme noch ein paar Minuten ziehen lassen; und mit etwas Verjus, Salz und Pippali-Pfeffer abschmecken.
2 Comments
liz
2. August 2023 at 10:55tolles rezept! ist der pippalipfeffer bei histamin denn gut verträglich? danke! 🙂
Alexandra Binder
2. August 2023 at 15:50Dankeschön! Pippalipfeffer stabilisiert sogar die Mastzellen, insofern ja, außer Du reagierst aus anderen Gründen. Dennoch immer mit geringer Menge beginneN!