Lust auf einen Beziehungs-Workshop? Hätte mich das vor Jahren jemand gefragt, hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Ich bin nämlich richtig gut in Beziehungen. Außer in der mit mir selbst. Schwierige Gefühle fühlen, das funktioniert semigut. Und das geht vielen autoimmunkranken Menschen so.
Ich kenne Details über die Menschen, die ich mag: Ich schätze sie, ich zeige ihnen diese Wertschätzung und Liebe täglich. Ja, das tue ich. Dummerweise habe ich aber selbst lange nicht zu diesen Menschen gehört. Mit sich selbst gut in Beziehung zu sein, ist nämlich noch mal eine völlig andere Liga.
Beziehung? Ja. Aber bitte nicht mit mir selbst
Zu Geben, bis man erschöpft umfällt: Das hat nichts damit zu tun, gut in Beziehung mit anderen oder sich selbst zu sein. Schwierige Gefühle wegzuschieben, auch nicht.
Schwierige Gefühle und geschützte Grenzen
Dass irgendwas schief läuft bei mir, war mir schon lange klar. Ich konnte es nur nicht in Worte fassen. Bis ich dann auf meiner Suche nach dem heiligen Gral zufällig auf Dirk Meints traf. Dirk ist Achtsamkeitslehrer, aber nicht irgendeiner, der auf diesen Zug zufällig aufgesprungen ist. Er stellt Fragen, die mich im Innersten berühren. Eine davon ist: „Wie gelingt Selbstachtung – und was braucht es in Kommunikation, damit wir den anderen sehen und auch von ihm gesehen werden?“, eine andere: „Wie kann ich meine Grenzen gut schützen?“
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Ungeliebte Gefühle integrieren – ein echtes Lernfeld
Ungeliebte, schwierige Gefühle zu integrieren, ist ein hilfreiches Mosaiksteinchen. Ich beispielsweise hatte eine sehr temperamentvolle Mama, und habe Gefühlsausbrüche in meiner Kindheit immer negativ erlebt. Wut kann ein konstruktives Gefühl sein? Never ever. Wutausbrüche hatte ich trotzdem immer wieder. Dabei wollte ich sie gar nicht fühlen. Doch was passiert, wenn man bestimmte Gefühle unterdrückt und vor ihnen wegläuft? „Sie haben dann die Tendenz, so groß zu werden, dass man am Ende manchmal nur noch aus Angst oder eben Wut besteht“, sagt Dirk.

Eine kleine Übung für den Alltag:
Geh einfach in einem Raum allein auf und ab, und stelle verschiedene Gefühle dar. Traurigkeit, Freude, Wut, Enttäuschung. Was macht das mit dir? Ich lasse bei Traurigkeit automatisch die Schultern hängen, und sehe zu Boden. Bei Wut hingegen richtet sich mein ganzer Körper auf, wird stark und fokussiert, nach vorn gerichtet. Im Beziehungs-Workshop habe erstmals erfahren, wie positiv dieses Gefühl auch sein kann und dass ich diese Kraft im richtigen Augenblick gut nutzen kann. Wohlgemerkt, wir reden hier nicht von blinder Wut.
Wenn schwierige Gefühle zur Ressource werden
Dirk sagt: „Habe ich den Mut meine schwierigen Gefühle zu fühlen und sein zu lassen, werden sie zu einer wichtigen Ressource. Dann wird es möglich zu erkennen, was mir jedes Gefühl sagen möchte.
Die Wut will mir sagen, dass meine Grenze verletzt wurde, und will, dass ich sie schütze. Kann ich diese Botschaft gleich richtig verstehen, kann ich mich angemessen schützen. Dann muss die Wut nicht groß werden. Ich muss dann mein Gegenüber auch nicht verletzen – es reicht eine Grenze zu setzen.“
Dirk meints, achtsamkeitslehrer
Das war mein Wort zum Ostermontag. Wer mehr darüber erfahren will, dem lege ich den Beitrag darüber in Dirks Blog ans Herz. Was ich über gutes Grenzen-Wahren in Konflikten gelernt habe, kannst du hier nachlesen.
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