Ein Päckchen Butter kostet aktuell über drei Euro. Aber schmiert man sich um diesen Preis Qualität aufs glutenfreie Brot? „Njet“, sagt der Ökotest. 17 von 20 Produkte straft er mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ ab.
Liebe Kerrygold-Fans, ihr müsst jetzt stark sein. Es wird bitter. Denn die irische Weidebutter, die viele autoimmunkranke Menschen favorisieren – wie ich aus diversen Facebook-Gruppen weiß, ist beim Ökotest Butter leider durchgefallen. Da half nicht einmal mehr die 365-Tage Weide-Mutterkuhhaltung. Die einzige Markenbutter, die schlecht abschnitt, ist Kerrygold nicht. 17 von 20 getestete Produkte schmückt der Titel mangelhaft oder ungenügend. Gerade angesichts des Butter-Preises, der die magische 3-Euro-Hürde überschritten hat, macht das fassungslos.
Die Testkriterien des Ökotest Butter
20 verschiedene Buttersorten nahmen die Ökotester wie erwähnt unter die Lupe, jeweils 250 Gramm-Packungen. Um ein solches Butterpackerl herzustellen, braucht es übrigens ganze 5,7 Liter Milch. Unter den Testprodukten waren 7 Bioprodukte, etwa Bioland, Naturland oder Demeter. Was wurde untersucht? Einerseits Problemstoffe wie Mineralölbestandteile und Trichlormethan, andererseits die Wasserverteilung, der pH-Wert, die Härte/Streichfähigkeit, der Geruch, Geschmack und das Aussehen. Außerdem ein Kriterium: Die Tierhaltung.
Ökotest Butter: Der Testsieger
Eine einzige Butter wird von den Ökotestern als „gut“ eingestuft: Die „Bio-Fassbutter der Gläsernen Molkerei“. Dort fanden sich weder Spülmittel- noch Mineralölrückstände.

Die Biofassbutter der gläsernen Molkerei
Für die traditionelle Fassbutter wird Biorahm im Fass zu einer cremigen Butter geschlagen. Anschließend wird sie in ihre markante Rollenform gebracht und in Pergamentpapier gewickelt. Dieses besteht zu 100 % aus Papier und kann deshalb kompostiert oder über das Altpapier entsorgt werden. Die Rohmilch stammt von Bio-Bauern.
„Sehr gut“ wurde gar keines vergeben. Es folgt auf den Plätzen: Die „Andechser Natur Bio Almbutter“ (3,49 Euro) mit Befriedigend und die „K-Classic Deutsche Markenbutter mildgesäuert“ von Kaufland (2,29 Euro) mit „ausreichend“. Der Rest schnitt katastrophal ab, darunter auch fünf der sieben Biobutter-Marken. 14 Mal wurde die Note „ungenügend“ vergeben.
Ökotest Butter: Die Verlierer

Woher die Schadstoffe in der Butter kommen
1. Rückstände von Reinigungsmitteln
In den Proben wurden Spuren von Trichlormethan gefunden. In einem Fall wurde der Grenzwert zu über 50 Prozent ausgeschöpft. Trichlormethan, erläutern die Ökotester, kann als Nebenprodukt bei der Reinigung von Milchtanks oder Buttermaschinen entstehen. Es gilt als krebsverdächtig und kann beim Menschen auf Dauer Leber und Niere schädigen.
2. Mineralöl-Rückstände
Man ist verlockt, zu sagen: Und ewig grüßt das Murmeltier. Denn wieder ist es die Belastung mit Mineralöl, die das größte Problem darstellt. In 19 von 20 Produkten wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) nach. Und nicht etwa geringe Mengen. Nein, tatsächlich waren die Rückstände in fast allen Testprodukten „stark erhöht“. Das ist dumm, denn:
Mineralölrückstände reichern sich im menschlichen Fettgewebe an, aber auch in Lymphknoten oder Organen wie Leber, Milz und Lunge.
qUELLe: Ökotest
Und wenn du glaubst, schlimmer geht es nicht mehr, dann toppen die Ökotester es noch mal. So auch in diesem Fall. Denn die Konzentration der Mineralölrückstände ist teils so hoch, wie sie noch nie vorher in Lebensmitteln gemessen wurde. Der Negativ-Sieger Allgäuer Bauernbutter-Sauerrahm übertraf den EU-Richtwert von 2 mg/Kilo bei Fetten und Ölen um fast das Zehnfache. Konkret wurde bei den Allgäuern ein Wert von 19,8 mg/kg aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) gemessen. Einige MOAH-Verbindungen sind krebserregend.
So kommt das Mineralöl in die Butter
Einerseits landen Schmierölrückstände von Maschinen bei der Herstellung in der Butter. Andererseits gibt es aber einen bisher noch unbeachteten Grund. Einer der Hersteller, so die Ökotester, stellte fest, dass die Verpackung in so genannter Wachskaschierter Alufolie ebenfalls ein Übeltäter ist. Sie soll sogar den wesentlichen Anteil der Rückstände in die Butter bringen. Die Mosh-Werte werden offenbar zudem höher, je näher die Butter ans Ablaufdatum kommt.
Die Alternative: Butter beim Backen ersetzen
Übrigens empfehlen die Öko-Tester, Butter beim Backen durch Öl zu ersetzen. Ich hätte da noch einen Vorschlag: Gleich Ghee – geklärte Butter – verwenden. Die gibt es in der Glasverpackung. Dass Butter auch eine „Klimasau“ ist, wie die Ökotester reichlich populistisch titeln, das lassen wir hier am Ende mal so stehen.
💡 Hinweis: Dieser Artikel basiert auf sorgfältiger journalistischer Recherche, aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und persönlicher Erfahrung. Er dient ausschließlich der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Eine Haftung für daraus abgeleitete Handlungen wird ausgeschlossen.

2 Comments
Velislava
3. Februar 2025 at 21:16Hallo, Alexandra,
mich persönlich würde sehr interessieren, wer die Studie bzw. die Untersuchung der genannten Butter-Marken durchgeführt hat und wo bzw. wie man auf die Ergebnisse zugreifen kann? Mir fehlt es an dieser Stelle an Fakten und fundierten Aussagen.
Falls du die Quelle dieser Studien bzw. Untersuchungen kennst, würde ich mich freuen, wenn du diese mit mir teilen könntest.
Liebe Grüße aus Hameln
Alexandra Binder
3. Februar 2025 at 21:36Hi, Ökotest arbeitet mit akkreditierten Laboren, gibt aber nicht bekannt, mit welchen.
Den letzten Buttertest kann man hier downloaden. Dort wird, vermute ich, auch das Labor bekannt gegeben.