Ich lese. Quasi dauernd. Gerade ist das Thema Lektine ein sehr großes für mich. Weil es für viele chronisch Kranke ein Gamechanger ist, die Proteine wegzulassen, mit denen Pflanzen Fraßfeinde in Schach halten. Die wichtigste Frage: Gibt es lektinfreies Brot? Die Antwort: Ja: Mehrere. Dieses ist ein lektinfreies Mandelmehl-Brot.
Die Proteine, mit denen sich Pflanzen gegen ihre Fraßfeinde wehren, schädigen auch unseren Darm. Schließlich ist auch der Mensch ein Fraßfeind. Klingt plausibel, oder? Dass es den meisten autoimmunkranken Menschen hilft, Lektine wegzulassen, ist für mich mittlerweile klar. Für viele, mit denen ich spreche, war das lektinfreie Essen der positive Wendepunkt. Weil Wissen Macht ist, habe ich die essentiellen Fakten über Lektine hier näher beleuchtet. Mittlerweile lese ich das zweite Buch zum Thema: „Gemüse ohne Gift“ von Steven. R. Gundry. Ja eh, wie alle spannenden Themen, kommt auch dieses aus den USA. Gundry ist US-Arzt und Autor. Ein ehemaliger Herzchirurg, der derzeit eine eigene Klinik betreibt, in der er die Auswirkungen der Ernährung auf die Gesundheit untersucht. Im Zuge dessen ist hat er die „Plant Paradox Diet“ entwickelt und selbst mit lektinfreier Ernährung 70 Kilo verloren. Unter seinen Anhängern finden sich mittlerweile auch Promis wie Sängerin Kelly Clarkson, die 20 Kilo damit abgespeckt hat. Wobei der Gewichtsverlust nur ein Nebenbenefit ist. Aber zurück zur wesentlichen Frage: lektinfreies Brot, ja das geht! Dieses lektinfreie Mandelmehl-Brot ist eine Variante davon. Du musst unbedingt auch mein 6-Zutaten-Sorgum-Brot und das Hirsebrot mit Hefe versuchen. Letzteres ist für mich ein Gamechanger gewesen.
Lektinfrei Essen heißt nicht, brotlos leben
Nein. Natürlich ist glutenhältiges Brot in der lektinfreien Ernährung tabu. Denn auch Gluten ist ein Lektin. Gundry bezeichnet es sogar als die „Kim Kardashian“ unter den Lektinen. Trotzdem wird´s kein brotloses Leben. Unter den Rezepten in seinem Buch findet sich beispielsweise ein Walnussbrot, das mich gleich angesprungen ist. Also habe ich es histaminarm abgewandelt und als Mandel-Haselnuss-Brot nachgebacken. Weil versprechen kann man ja schnell mal was. Und gut klingen tut viel. Doch was soll ich sagen? Es ist geglückt. Ja, es ist eines der eher kuchigen Brote, aber mit Belag merkt man das fast gar nicht. Und getoastet mit Marmelade ist es sowieso ein Hit.
Lektinfreies Mandelmehl-Brot. Nur ein bisschen kuchig.
Ich hatte es in gestoppten 13 Minuten im Ofen und bin nach der ersten Schnitte gerade ein bisschen verliebt. Die Walnüsse habe ich mit blanchierten gehackten Mandeln ersetzt. Und sie machen sich großartig. Die Textur ist gut für glutenfreies Brot, die Poren schön. Also nichts wie ran an das gute, histaminarme Mandel-Haselnuss-Brot.
Lektinfreies Mandelmehl-Brot
Zutaten
- 4 EL Avocado- oder Kokosöl
- 150 g Mandelmehl
- 50 g gemahlene Haselnüsse
- 6 EL Pfeilwurzelmehl
- 4 EL Leinsamen bitte ganze Leinsamen kaufen und im Mixer mahlen, gemahlene Leinsamen werden schnell ranzig.
- 60 Gramm (gern blanchierte) gehackte Mandeln
- 2 EL Tapiokastärke
- 1/2 TL Meersalz
- 3/4 TL Natron
- 20 Stück Wachtelei /oder vier Stück Hühnerei Größe L
- 125 ml Kokosmilch
- 2 EL Jaggery oder Rohrohrzucker
- 1 1/2 TL roter Traubensaft
Anleitungen
- Backofen auf 175 Grad vorheizen. Eine Brotbackform großzügig mit Kokosöl einfetten oder Backpapier auslegen. Leinsamen mahlen. Mandeln grob hacken.
- Mandelmehl, Haselnüsse, Pfeilwurzelmehl, gemahlene Leinsamen, gehackte Mandeln, Tapioka, Salz und Natron in einer großen Schüssel vermengen.
- In einer kleineren Schüssel Öl, Eier, Kokosmilch, Zucker und roten Traubensaft verquirlen.
- Die feuchten Zutaten in einem Schwung in die trockenen eingießen und verrühren. Den Teig aber nicht zu lange rühren, sonst wird er eventuell zäh.
- Den Teig in die Kastenform füllen und 40-45 Minuten backen. Mit einem Zahnstocher prüfen, ob er durch ist, sonst noch etwas weiter backen. Genießen!
8 Comments
Geiberuam
11. September 2021 at 15:04handelt es sic um entöltes Mandelmehl?
Danke! Geiberuam
Alexandra
11. September 2021 at 17:02Ja, in diesem Rezept entölt!
Jac
15. November 2021 at 15:08Wie könnte man das Rezept veganisieren? Ginge auch Eiersatz?
Alexandra
2. Dezember 2021 at 15:52Das müsstest Du probieren, ob eine Alternative, wie die folgenden klappt. Oder Du versuchst mal, ob Du Wachtelei verträgtst. Wachtelei vertragen viele, bei denen Hühnerei nicht geht. Ich habe einen eigenen Beitrag dazu geschrieben. https://www.autoimmun-lifestyle.com/eier-haben-eier-vertragen/
1. Agar-Agar
Ersatz für 1 Hühnerei: 1 TL + 1 TL Wasser. Aufschlagen, im Kühlschrank ruhen lassen, nochmal aufschlagen. Geschmacksneutral.
Kann aber unverträglich sein bei FODMAPs-Intoleranz und Reizdarm da ballaststoffreich.
2. Apfelmus
Ersatz für 1 Hühnerei: 80g Apfelmus / 1/3 Tasse / 3-4 EL. Unverträglich bei Fruktosemalabsorption.
3. Gemahlene Chiasamen, Flohsamen, Leinsamen
Ersatz für 1 Hühnerei: 1 TL gemahlene Samen + 3 TL Wasser (evtl. Wasser weglassen bei bereits feuchtem Rezept).
Connie Großkinsky
6. Februar 2022 at 4:15Hi! welche größe hat die backform die du verwendest?
Alexandra
7. Februar 2022 at 11:18Hallo Connie, ich verwende eine 20cm-Form.
Martina
30. Dezember 2022 at 22:54Hallo Alexandra, wie kann ich das Pfeilwurzelmehl ersetzen? Evtl. durch Erdmandeln oder Maniokmehl ? LG Martina
Alexandra
2. Januar 2023 at 11:40Liebe Martina, Pfeilwurzelmehl ist eine neutral schmeckende, pflanzliche Stärke/Verdickungsmittel. Daher eignet sich leider weder Maniokmehl, noch Erdmandeln als Ersatz. Du könntest Tapiokastärke versuchen, oder Kartoffelstärke, wenn Du sie verträgst!