Gerade hat uns das Klimakochbuch erreicht. Mit vielen Gerichten lässt sich die Erderwärmung beeinflussen. Klimafreundlich kochen ist offenbar leicht. Und einiges ist antientzündlich, ja sogar AIP-adaptierbar – stellvertretend dafür stellen wir drei histaminarme Rote-Bete-Aufstriche her.
Geh bitte, jetzt auch noch klimafreundlich kochen? Klingt anstrengend! Und geht das überhaupt? Mit Sicherheit. Es ist außerdem kein bisschen schwierig und es ergibt sogar besonders viel Sinn: Denn 20 Prozent aller CO2-Emissionen entstehen durch die Lebensmittelerzeugung und unsere Ernährung. Das ist beachtlich, gleichzeitig aber auch eine große Chance für jeden von uns durch einen Griff zu regionalen Lebensmitteln wie roter Bete (rote Rüben), zur Klimarettung beizutragen. Wie gut das schmecken kann, zeigen drei histaminarme Rote-Bete-Aufstriche. Und tatsächlich ist es nicht “wurst”, in welcher Form – ob in Plastik verschweißt oder unverpackt – Zutaten in unserer Küche landen. Aber auch wie das Essen zubereitet wird, hat enorme Auswirkungen auf unser Klima.
Drei histaminarme Rote-Bete-Aufstriche: Klimaretter mit Geschmack
Rote Bete (oder rote Rüben in Österreich) könnten also Klimaretter sein. Wenn das nicht so eine Sache mit den Rüben wäre. In meinem Fall haben sich ihr Saft und ich während einer Fastenkur mal unschön durch Erbrechen getrennt. Allerdings brachte das der roten Beete eigene Jod, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Phosphor und die großen Mengen an Eisen später wieder eine dezente Annäherung in Gang. In Kombi mit Äpfeln als Saft. Inzwischen sind wir uns auch pur wieder sympathisch.
Und was ist jetzt eigentlich klimafreundliches Kochen genau?
Diese Frage haben Experten des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, von der Umweltberatung und dem WWF geklärt. Erst wurden die Kriterien definiert, dann folgte ein Rezeptwettbewerb: Wer dabei sein wollte, musste Vielfalt einbringen. Drei Viertel der Zutaten mussten regional verfügbar sein, Gewürze und Öle ausgenommen, entweder die Hälfte Obst und Gemüse, oder das Rezept vegetarisch bzw. vegan. Angelehnt ist das Ganze übrigens an der Planetary Health Diät, die nicht unkritisch zu sehen ist.

Kochen für´s Klima
Von wilden Kräutern und beerigen Zeiten – Ein klimafreundliches Koch- und Lesebuch.
Erscheinungstermin: 28. Oktober 2019, Gebunden, 120 Seiten, 21 x 24 cm, Preis: 12 Euro ISBN 978-3-900717-94-0 www.umweltbildung.at
Am Ende nahmen 100 Kochbegabte die Herausforderung an. Heraus kamen dabei saisonal geordnete Seelentröster wie Sauerkrautsuppe, die gute Laune macht, Wurzelgemüse, das in der kalten Jahreszeit von innen her wärmt oder Apfel-Mohn-Kuchen, der nach Kindheit schmeckt. Fleischiges? Ist auch darunter, aber mit Maß und in guter Qualität. Eine Jury wählte dann 40 Rezepte aus, die es ins Buch schafften, das den erwartungsfrohen Titel „Von wilden Kräutern und beerigen Zeiten – Ein klimafreundliches Koch- und Lesebuch“ trägt.
Klimakochbuch: Mehr als histaminarme Rote-Bete-Aufstriche
Das Werk ist tatsächlich mehr als nur ein Kochbuch. Zusätzlich enthalten sind viele spannende Informationen rund um nachhaltigen Genuss, Experten-Empfehlungen zu klimabewusstem Einkauf oder Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, persönliche Geschichten zu einzelnen Gerichten, praktische Küchentipps und ein anschaulicher Saisonkalender, der dabei hilft, den täglichen Einkaufszettel und damit auch den Alltag ein Stückchen nachhaltiger zu gestalten. Unter anderem erfährst du, wie man Bienenwachstücher selbst machen kann, welche Wildkräuter sich gut in Speisen machen, oder wie du dank “vegetativer Vermehrung” Salate, Zwiebel, Stangensellerie etc. endlos nachwachsen lassen kannst. Ich habe das übrigens sehr erfolgreich mit Pak Choi umgesetzt.
Du willst jetzt mehr über regionale Zutaten wissen? Dann lies meinen Beitrag dazu!
Drei histaminarme Rote Bete-Aufstriche aus dem Klimakochbuch
Zutaten
Rote Bete-Aufstrich (AIP adaptierbar)
- 2 Stück kleine rote Bete (rote Rüben)
- 2 TL frisch geriebener Kren (Sighi: 01/aber Achtung: Kann als Histamin-Liberator agieren) im AIP Kren weglassen
- 2 EL Kokosjoghurt (Vegane Variante), Schaf- oder Ziegenjoghurt (Vegetarische Variante), Topfen bei Verträglichkeit (nicht lektinfrei)
- Salz und Pippalipfeffer im AIP Pippalipfeffer weglassen, ersetzen zb. Sonnentor "Laune gut, alles Gut"-Gewürz.
Rote Bete Tartar (AIP-adaptierbar)
- 2 Stück kleine rote Bete (rote Rüben)
- 1 Stück kleiner weisser Zwiebel
- 1 Stück kleiner Apfel
- 1 EL Verjus
- 1 TL Ahornsirup (vegane Variante), Honig (vegetarische Variante)
- Salz, Pippali Pfeffer im AIP Pippali Pfeffer weglassen
Rote Bete-Carpaccio (AIP adaptierbar)
- 2 Stück kleine rote Beete (rote Rüben)
- 1 TL Verjus
- Olivenöl
- frische Gartenkräuter (zb. Thymian, Kerbel)
- Salz und Pippalipfeffer im AIP Pippalipfeffer weglassen
Anleitungen
Rote Bete-Aufstrich
- Zwei 45 Minuten gekochte, lauwarme rote Bete (rote Rüben) klein schneiden oder raspeln. Kokosjoghurt, Kren, Salz und Pippalipfeffer (im AIP weglassen) verrühren und die Bete untermischen.
Rote Bete Tartar
- Zwei 45 Minuten gekochte, lauwarme rote Bete (rote Rüben), den Apfel und die weisse Zwiebel klein hacken. Verjus, Honig (vegetarische Version) oder Ahornsirup (vegane Version), Salz und Pippali-Pfeffer (im AIP weglassen) verquirlen und mit dem Gemüse verrühren.
Rote Bete-Carpaccio
- Zwei 45 Minuten gekochte Rote Bete (rote Rüben) in dünne Scheiben schneiden oder hobeln und dann in eine Schüssel geben. Mit Verjus und Olivenöl beträufeln und mit Salz, Pippalipfeffer und Kren würzen. Mit den Kräutern abschmecken.
Notizen
- Das Rezept kann AIP-adaptiert werden, wenn Kren und Pippali-Pfeffer weggelassen werden.
- Stichwort Histamin: die Sighi-Liste kategorisiert Kren mit 1, aber er kann als Liberator agieren. Wir verwenden in unseren Rezepte 0/1 Zutaten lt. Sighi-Liste. Ob du andere biogene Amine verträgst teste bitte aus.
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