Ein September ohne Zwiebelrezepte aller Art? Geht gar nicht. Ganz vorn in meiner Gunst, liegt ein glutenfreier und histaminarmer Zwiebelkuchen wie dieser, der easy peasy gemacht ist, und gleichzeitig meine Geschmacksnerven jubilieren lässt.
Ich könnte euch jetzt was erzählen von bunt gefärbtem Laub und dem knisternden Ofen, den ich zuhause anheize. Aber erstens, das Laub ist noch nicht bunt, und zweitens, ich habe keinen Ofen, den ich anheizen kann. Ich habe noch nicht einmal eine Sauna zum Aufwärmen und Entgiften. Die sind nämlich seit Coronabeginn hier in Wien geschlossen. Bevor ich mich jetzt aber in herbstlich schlechte Laune reinschreibe, backen wir. Und zwar Seelenfutter. Ein Zwiebelkuchen darf es sein. Doch zuvor klären wir noch: Was können die Tränendrüsen-Drücker eigentlich?
Kann ein glutenfreier und histaminarmer Zwiebelkuchen den Blutzucker regulieren? Yep.
Gut, eigentlich die Zwiebeln, aber davon sind ja genug drin. Das weiß man durch eine Studie schon seit 2015. Studienleiter Dr. Anthony Ojieh von der Delta State University in Nigeria erklärte sogar Zwiebeln seien regelrechte Anti-Diabetes-Therapeutika. Dass das geht, hat übrigens auch Herr El Dermadash in einer weiteren Studie an diabetischen Ratten festgestellt. Natürlich sind Menschen keine Ratten und der Zwiebelextrakt, der in Studie eins verwendet wurde, gleicht in der Intensität nicht einem Stück Zwiebelkuchen. Dennoch zählt jedes bisschen – etwa bei einer Insulinresistenz. Abgesehen davon: Zwiebeln sind günstig, man kriegt sie fast überall in Bioqualität und sie schmecken. Nicht zu empfehlen ist allerdings der Rohverzehr. Insbesondere untersagt werden sollte er Männern, neben man zu schlafen gedenkt. Man ist dann nämlich von einem gewissen Hauch des Todes umgeben. Aber gut, zurück.
Die Zwiebel punktet mit Allicin.
Wusstest Du, dass zwei Portionen Zwiebeln zu nur je 50 Gramm pro Woche ausreichen, um das Magenkrebsrisiko um die Hälfte zu reduzieren. Halleluja! Herausgefunden hat das Dr. Carlo La Vecchia und sein Team haben an der Università di Milano in einer Studie mit 777 Probanden Warum das so ist? Zwiebeln können dank der Schwefelverbindung Allicin Bakterien killen, und somit auch den Magenkeim Helicobacter pylori an seiner Vermehrung hindern.
Nicht zu vergessen das Polyphenol Quercetin in Zwiebeln
Quercetin ist mein Lieblingspolyphenol. Ja, so was hat man als Mastzellerkrankte. Quercetin stabilisiert nämlich die Mastzellen. Und Zwiebeln enthalten reichlich davon. Im Übrigen stimuliert Quercetin die Mitochondrien-Bildung, senkt den Blutdruck, Entzündungen, Schmerzen und Cholesterin. Und das Beste: Das Quercetin ist hitzebeständig. Anbraten ist also kein Problem (siehe oben „Hauch des Todes“). Backen wir also Zwiebelkuchen. Am liebsten mit weißen Zwiebeln. Die sind nämlich besonders mastzellfreundlich (wir wollen ja gut mit ihnen auskommen) und histaminarm. Übrigens könnt ihr die Zwiebeln natürlich austauschen – seid ruhig kreativ mit dem Belag! Du bist jetzt auf den Geschmack gekommen, Deine Mastzellen, die gern Histamin ausschütten, natürlich zu stabilisieren? Dann wäre Zichorienkaffee vielleicht was für Dich?
Glutenfreier, histaminarmer Zwiebelkuchen
Zutaten
- 4 Stück Ei /18-20 Wachteleier in Zimmertemperatur
- 1/3 Cup Ghee
- 1 EL Honig
- 2 EL Apfelessig/bei Unverträglichkeit Verjus
- 2,5 Cups Mandelmehl (nicht entölt)
- 1 TL Natron
- 1 TL Salz
Zum Unterheben und als Belag
- 1/4 Cup gehackte Zwiebeln
- 1/2 TL Oregano
- 1/2 Zwiebel in feine Ringe geschnitten (weiße Zwiebel sind am histaminärmsten, rote am quercetinreichsten)
- Ghee zum beträufeln nach Wahl (bis zu 1/4 Cup)
Anleitungen
- Den Ofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen
- Alle Zutaten bis zum Begriff "Unterheben und Belag" im Standmixer cremig mixen.
- Eine eckige 22-24 cm Form mit Backpapier auslegen
- Masse aus dem Mixer in Gefäß geben, gehackte Zwiebeln und Oregano unterheben.
- Masse in die Form gießen. Mit den Zwiebelringen belegen.
- Mit beliebig viel Ghee beträufeln.
- 40-45 Minuten backen (Zahnstocher-Test)
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