Kalt, kälter, Mai. Was passt da besser, als ein letztes winterliches Gustostückerl wie geröstete Karotten auf Sellerie-Püree – inspiriert vom Lieblings-Kochbuchautor Nigel Slater. Seine Kreation lautet übrigens: Weiche Wogen aus Knollensellerie-Topinambur Püree, darauf rauchiges geröstetes Wintergemüse.
„Fuck“, sagt Freundin A., der es normal nicht kalt genug sein kann, „es regnet seit Wochen, der Kirschbaum ist ein Teppich voller Läuse, und mir ist eine halbe Stunde nach dem dritten Saunagang schon wieder kalt.“ Ich verstehe das. Normalerweise jammert sie um diese Jahreszeit im Mai nie. Nie, niemals hab ich sie sagen hören, dass ihr kalt ist. Glücklicherweise weiß ich, was da immer hilft. Essen nämlich. „Dein Bauch braucht was wärmendes“, sag ich deshalb. Hinterher schiebe ich:
Geröstete Karotten auf Sellerie-Püree
Ich frage wohlwissend, dass sie nicht widerstehen kann. Zehn Minuten später liegt alles, was der Kühlschrank an Karotten hergibt, gewaschen vor uns. Karotten, wie wir sagen, oder Möhren – am besten in allen Farben – kann man gut mit der Schale essen. Da wir aber lektinfrei unterwegs sind, schälen wir sie. Genauso wie die roten Rüben aka rote Beete und die Pastinaken. Das Gemüse – ich habe mich dafür von einem Rezept aus Nigel Slaters Buch Greenfeast inspirieren lassen, halbieren wir, und legen es in eine Bratform. Getoppt mit Knoblauchzehen, Ghee und Salz (bei Verträglichkeit Räuchersalz) kommt es für rund 30 Minuten ins Backrohr. Solltest du Knoblauch nicht vertragen, passt etwas ayurvedisches Asafoedita.
Knollensellerie und Topinambur richtig vorbereiten
Unbedingt schälen muss man den Knollensellerie und auch den Topinambur fürs Püree. Auch dieses Gemüse kommt zuerst mal ins Backrohr. In kleine Stücke geschnitten, mit Ghee und Salz gewürzt braucht es rund dreißig Minuten bis es weich ist, und mit Gemüsebrühe zu Püree werden kann. Veganer:innen nehmen anstelle des Ghee Olivenöl. Gut, über Optik kann man hier streiten, nicht aber über den Geschmack. Der ist großartig. Und, allen beiden war uns nach dem Essen warm ums Herz. Was will man mehr an diesen grauen Mai-Tagen.
Noch nicht warm genug? Pack dich in eine warme Decke, und praktiziere eine Runde Yoga Nidra!
Histaminarme geröstete Karotten auf Sellerie-Püree
Zutaten
Wurzelgemüse
- 8 Stück Karotten/Möhren (klein- bis mittelgroß)
- 2 Stück Pastinaken
- 6 Zehen Knoblauch
- 2-4 Stück Rote Rüben/rote Beete (je nach Größe)
- 80 Gramm Ghee
- Thymian, Meersalz (bei Verträglichkeit Rauchsalz)
Sellerie-Püree
- 750 g Knollensellerie
- 250 g Topinambur
- 50 g Ghee/Olivenöl (vegane Version)
- 200 ml Gemüsebrühe
- Salz, Pippalipfeffer
Anleitungen
- Backofen auf 200 °C Ober/Unterhitze vorheizen, Gemüse waschen, Gemüse schälen.
- Für das Püree: Sellerie und Topinambur in kleine Stücke schneiden. In eine Bratform geben. Ghee/Olivenöl (vegane Version) darüber verteilen, salzen. Ca. 30 Minuten ins Backrohr geben – das Gemüse sollte noch hell (goldbraun an den Rändern) sein und nicht knusprig angebraten. Vorsicht: Sellerie ist schneller gar, daher Topinambur in kleine Stücke schneiden.
- Für das Gemüse: Karotten und Pastinaken halbieren, und ev. noch in Streifen schneiden, rote Rüben vierteln. Gemüse in eine Bratform geben, Knoblauchzehen mit der Schale zwischen die Karotten geben, Thymian zu den roten Rüben. Mit Ghee vermischen, mit Salz/bei Verträglichkeit Rauchsalz und Pippalipfeffer würzen. Das Gemüse braucht, je nach Größe, ca. 30 – 40 Minuten im Backofen.
- Wenn der Sellerie-Topinambur-Mix weich ist – das kann man einfach mit einem Holz-Grillspieß testen, aus dem Backofen nehmen. Gemüsebrühe heiß machen. Gemüse mit einem Stabmixer und der Gemüsebrühe glatt pürieren. Ev. noch mit Salz und Pippalipfeffer nachwürzen.
- Optional: Pinienkerne in einem kleinen Topf anrösten, bis sie nussig duften, dann mit Salz vermengen.
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