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Darmfreundliches Kitchari

Gelbes ayurvedisches Kitchari auf einem weißen Teller mit Kräutern

Immer wenn mein Darm in einer wilden Phase war, half Kitchari! Ja, dieser ayurvedische Eintopf ist weder lektinfrei noch histaminarm. Dem gegenüber steht, dass schon die alten Veden Babys als erste Beikost Kitchari gaben, und alten Menschen, die kaum mehr verdauen konnten. Und ich es in den schlimmsten Momenten vertragen habe. Daher hat es hier seinen Platz.

„Würzen Sie am besten gar nicht!“ „Wenn überhaupt, nur ein bisschen Salz verwenden!“ Sätze wie diese habe ich mir ob meines ständig zickigen Darms derart oft anhören müssen über die Jahre, dass ich von Essen begonnen habe zu träumen, das nach gar nichts schmeckt. Dann hat der liebste Z. bei mir ein dünnes Büchlein über Ayurveda gefunden. Keine Ernährungsform ist in meinem Leben ja an mir vorüber gegangen. Er hat dann eine zehntägige Zuhause-Kur gemacht und bäääm, sich wie neu geboren gefühlt. Der Mann stand plötzlich jeden Tag um sechs Uhr früh voller Energie in der Küche rum. Gut, dachte ich mir, Zeit für ein Ayurveda-Revival. Und wie ich so lese, stoße ich auf explizit so genanntes darmfreundliches Kitchari.

💡 Hinweis: Die Schweizer SIGHI-Liste bewertet Senfsamen und Kreuzkümmel mit 2. Wenn du gerade stark auf Histamin reagierst, bitte lass dieses Rezept weg. Bitte beobachte auch immer, wie du persönlich reagierst. Auch wenn ich es vertrage heißt das nicht, du verträgst es. Dieser Artikel basiert auf persönlicher Erfahrung. Er dient der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Eine Haftung für daraus abgeleitete Handlungen wird ausgeschlossen.

Darmfreundliches Kitchari: Ayurvedisches Heilessen

„Khichdi“ heißt das traditionelle Ayurveda-Gericht aus Reis und Mung Dal – geschälten, halbierten Mungbohnen), Gemüse und Gewürzen, das in Indien seit mindestens dem 14. Jahrhundert Heil- und Nationalspeise ist und genau das verspricht. Heilung nämlich. Oder zumindest Linderung. Kitchari gibt man Babys als erstes festes Essen oder auch alten, kranken Menschen, die eine sehr schlechte Verdauung haben. Ich bin weder das eine, noch das andere, habe aber immer wieder eine Verdauung, die wirklich alle Stücke spielt. Irgendwann war das Theater so schlimm, dass gar nichts mehr ging. Auch ohne Gluten, Milchprodukte, Lektine, you name it . . . Frei nach dem Motto, hilft’s nix schadet’s nix, habe ich mich an Kitchari versucht. Ich habe es im Instantpot gemacht, um Lektine so gut wie möglich zu eliminieren. Das dadurch meine aus dem Gleichgewicht gekommene Verdauung aber wieder in Balance kommen könnte, darauf hätte ich nichts gewettet. Denn Kitchari strotzt nur so an Gewürzen, die ich doch alle bitte sein lassen sollte. Mung Dal fällt unter Hülsenfrüchte. Und dann noch Reis. Willkommen Lektine!

Ein darmfreundliches Kitchari traditionell zubereitet.

Kitchari &
seine Geschichte

Kitchari ist ein Jahrtausende altes Eintopfgericht und stammt ursprünglich aus dem asiatischen Subkontinent. Übersetzt heißt der Begriff Mixtur. Die Mixtur besteht in der Regel aus Reis und Mungbohnen. Man kann aber auch jedes Pseudogetreide statt Reis verwenden. Der geschickte Umgang mit Gewürzen und Gemüse kann ausgleichende Effekte für die drei Körperdoshas (Konstitutionstypen) erzeugen. Basmatireis und Mung Dal bilden zusammen ein ausgewogenes Lebensmittel, das eine gute Proteinkombination darstellt und tridoshisch (es passt für jeden der drei Ayurveda Konstitutionstypen). Kitchari ist leicht verdaulich, verleiht Kraft und Vitalität und nährt alle Gewebe des Körpers.

Mein Darm mag Kitchari

Dann ist das unmögögliche passiert. Mein Bauch und mein Darm fühlten sich nach dem Essen wohlig an. Ich fühlte mich leicht und gut. Als ob es mir nie schlecht gegangen wäre. Zufall? Ich habe es am nächsten Tag noch mal probiert. Mit dem selben Ergebnis. Und heute ist es noch so, dass Kitchari immer geht, wenn sonst nichts mehr geht, und jedes andere Lebensmittel reizend scheint. Apropos gehen: Wie geht Kitchari? Nun, es gibt so viele Variationen, wie es Köche gibt, die es zubereiten. Ich habe ein Rezept von Usha and Vasant Lad’s Buch Ayurvedic Cooking for Self-Healing als Basis genommen. Der Mann weiß, was er tut. Schließlich hat er den Ayurveda quasi in die westliche Welt gebracht. Es gibt sogar eine Doku über ihn: „Der Doktor aus Indien.“

Kurze Zwischen-Frage: Soll es uns weiterhin geben?

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Wenn du jetzt mehr mit Mungbohnen versuchen möchtest, lege ich dir Mungbohnen-Pancakes ans Herz. Du kannst auch mehr über die Nährstoffe der Mungbohnen nachlesen

Darmfreundliches Kitchari

Ayurvedisches Kitchari ist mein Retter, wenn der Magen-Darm-Trakt zickt. Den Mung Dal bekommst du in Biosupermärkten oder online.
Vorbereitungszeit15 Minuten
Zubereitungszeit30 Minuten
Gesamtzeit45 Minuten
Gericht: Eintopf
Küche: indisch-ayurvedisch
Keyword: glutenfrei
Servings: 4 Portionen
Calories: 320kcal
Author: Alexandra Binder

Zutaten

  • 1/2 Cup Basmati lektinarm, gut waschen
  • 1 Cup Mungdaal in der Sighi-Liste nicht eindeutig deklariert
  • 6 Cups Wasser
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer
  • 1 TL Meersalz
  • 2 TL Kokosöl (vegane Variante) Vegetarische Variante: Ghee
  • 1/2 TL Koriander gemahlen
  • 1/2 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1/2 TL schwarze Senfsamen
  • 1 TL Kurkuma gemahlen
  • 1 Prise Asfoedita
  • Eine Handvoll Korianderblätter
  • 5 Stück getrocknete Curryblätter
  • 1 1/2 Cups unterschiedliches Gemüse in unserem Fall eine halbe Stange Lauch, eine Karotte, eine halbe Zucchini, etwas Pak Choi.

Anleitungen

  • Den Mungdal über Nacht wässern. Am nächsten Tag den Reis und den Mungdaal in einem Sieb mit kaltem Wasser gut waschen und zusammen mit dem Wasser in einen hohen Kochtopf geben. Zum köcheln bringen. Immer wieder umrühren, um ein Anbrennen zu vermeiden.
  • Das Gemüse klein schneiden.
  • Nach etwa 10 Minuten das Gemüse dazugeben. Weitere 10 Minuten köcheln lassen.
  • In einer kleinen Pfanne das Kokosöl oder Ghee erhitzen, Senfsamen, Kreuzkümmelsamen und klein gehackten Ingwer dazu geben. Warten bis die Samen laut ploppen. Dann die restlichen Gewürze in die Pfanne geben. Kurz weiter rösten und wegstellen.
  • Die Gewürze in den Reis-Dal-Mix geben und unterrühren. Wenn nötig etwas Wasser dazugeben, sollte das Kitchari von der Konsistenz zu dick geraten sein.
  • Mit Salz würzen (es braucht relativ viel, etwa einen gehäuften TL). Vor dem Servieren Koriandergrün über das Kitchari streuen.

Notizen

💡 Hinweis: Dieses Rezept ist weder histaminarm noch lektinfrei.
 
Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

12 Comments

  • Natascha
    12. April 2021 at 21:09

    Hi Alexandra,
    ich möchte dein Rezept gern testen und wollte fragen, wieviel Gramm einem Cup entspricht? Vor allem bei den Mungo Dhal. Ich finde das nirgends. Danke und LG Natascha

    Reply
  • Shara
    28. März 2022 at 9:22

    Guten morgen, kann man auch Vollkornbasmati nehmen?
    Danke

    Reply
    • Alexandra
      Alexandra
      28. März 2022 at 9:54

      Wenn du ihn verträgst, kannst du gern auch Vollkonbasmati nehmen! In der Schale des Korns stecken allerdings die meisten Lektine.

      Reply
  • Carolin
    23. Mai 2022 at 0:10

    Wie viele Kalorien enthält eine Portion etwa?

    Reply
    • Alexandra
      Alexandra
      25. Mai 2022 at 9:15

      Eine Portion enthält etwa 350 Kalorien. Das ist aber eine Recherche von mir. Ich beschäftige mich ehrlich gesagt in der Regel gar nicht mit Kalorien, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das ganz schnell kippen kann, und aus Essen eine Esstörung wird.

      Reply
  • Geiberuam
    12. Juni 2022 at 15:14

    super lecker und gibt so ein gutes Bauchgefühl!
    Danke! Geiberuam

    Reply
  • Sophie
    6. Oktober 2024 at 8:22

    Liebe Alxandra,
    Danke für das tolle Gericht und die Inspiration! Habe es gestern den ganzen Tag gegessen und fand es wirklich sehr lecker und einen wahren Bauchschmeichler. Leider habe ich das Gefühl auch ein bisschen histamin-like zu reagieren. Im Netz habe ich nichts über Mungbohnen und Histamin gefunden, da du es aber histaminarm nennst, magst du dazu noch was sagen? Freue mich jedenfalls sehr über das Gericht und werde es bestimmt öfter verspeisen (ggf mit Enzymtabletten davor)

    Reply
    • Alexandra Binder
      Alexandra Binder
      10. Oktober 2024 at 9:39

      Liebe Sophie, die Sighi-Liste kennzeichnet Mungbohnen nicht eindeutig bezüglich Histamin. Vielleicht sind es auch die Lektine? Hast du sie eingeweicht, bzw. im Druckkochtopf gekocht? Alles Liebe Alexandra

      Reply
  • Natascha
    22. Februar 2025 at 19:22

    Hallo Alexandra,

    das Rezept hört sich gut an. Da ich zur Zeit aber auch histaminarm unterwegs bin, habe ich ein wenig Sorge wegen der Curryblätter und der schwarzen Senfsamen.

    Wie sieht das in Bezug auf Histamin aus? Das Gemüse kann man ja problemlos ersetzen.

    Liebe Grüße

    Reply
  • Natascha
    24. Februar 2025 at 17:59

    P.S Histaminarm ist das Rezept leider nicht. Wie schon angesprochen – Curryblätter, schwarze Senfsamen. Spinat! No go für mich. Die Curryblätter könnte man mit Lorbeerblättern ersetzen und die Senfsamen mit Koriandersamen, den Spinat mit Brokkoli, beispielsweise. Schade.

    Reply
    • Alexandra Binder
      Alexandra Binder
      24. Februar 2025 at 22:30

      Danke, liebe Natascha, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Und auch gleich Alternativen angeboten hast. Irgendwann ist leider offenbar das deklarierte „nicht histaminarm“ nach dem nicht lektinfrei aus dem Text gefallen. Sehr wichtige Anmerkung!

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