Kokosmilch aus Dosen ist mir mehr als nur suspekt, was den Weichmacher BPA (Bisphenol A) betrifft. Werden Proben untersucht, kommt in der Regel eine semioriginelle Katastrophe raus. Von daher gebe ich eine Parole aus: Ab heute solltest du deine Kokosmilch selbst machen. Dafür gebe ich dir zwei simple Rezepte an die Hand.
Wir wollen kein BPA in unserem Körper. Nein, wollen wir nicht. Warum nicht? Weil Studien belegen, dass die Chemikalie hormonschädigende Eigenschaften hat und fortpflanzungsschädigend wirkt. Am problematischsten sind dabei Dosen. In Zahlen gaben 2021 noch immer 90 Prozent der geprüften Konserven mehr als 2,5 μg/kg (Mikrogramm/Kilogramm) BPA ins sogenannte Füllgut ab. du meinst, es geht jetzt um Tomaten? Nö. Daten der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Stuttgart (CVUA) zeigten, dass die bei Weitem nicht zu den am höchsten belasteten Lebensmitteln gehören: Während man in Dosengemüse gerade mal einen Mittelwert von 1 μg/kg BPA gemessen hat, kam Kokosmilch auf eine durchschnittliche Belastung von 82 μg/kg. Sogar ich, die ich kein Rechengenie bin, habe da behirnt, dass Kokosmilch die problematischste Dosenware ist. Was also tun? Wie immer leider Zeit investieren, und Kokosmilch selbst machen. Für mich haben sich zwei Varianten als praktikabel herausgestellt.
Variante 1: Kokosmilch selbst machen aus frischer Kokosnuss
Wenn ich eine frische Kokosnuss in Bioqualität bekomme, schlage ich zu. Die kosten in der Regel etwa 2,99 Euro, und man bekommt einen Viertel Liter an Kokoswasser raus, das sich wirklich gut als histaminarmes Elektrolyt-Getränk eignet.

Frische Kokosnüsse:
So sehen frische Bio-Kokosnüsse in der Regel aus, die es im Supermarkt um etwa 2,99 Euro zu kaufen gibt. Sie haben ein vorgebohrtes Loch, um das Kokoswasser bequem zu trinken (und leider auch einen Plastikhalm dabei). Ich bekomme aus einer Nuss ca. einen Liter Milch, was sich rein finanztechnisch absolut lohnt, wie ich finde, wenn man das Kokoswasser dazu rechnet. 400 ml Dosenware kostet in Bioqualität günstigsten Falls etwa 2,05 Euro (Denree). (Bild: ©Spar)
Die leere Nuss schlägt man (draussen) auf den Boden, bis sie zerspringt, und kann dabei Aggressionen abbauen. Die man danach sehr gut wieder aufbaut, weil das Kokosfleisch schwierig rauszubekommen ist. Was du allerdings versuchen kannst, ist, die Nuss geöffnet 15 Minuten bei 180 Grad in den Backofen zu geben. Dann soll sich das Kokos-Fleisch leichter lösen. Hast du es geschafft, pürierst du das Kokos-Fleisch nur noch mit Wasser. Dabei gilt: Mehr Wasser ergibt eine weniger dicke Milch. Ich nehme pro Nuss einen Liter. Durch einen Nussmilchbeutel abseihen, und fertig ist der beste (AIP)Milchersatz, der etwa 4 Tage im Kühlschrank haltbar ist. Nach einiger Zeit setzt sich wie bei Dosenware übrigens die cremige, fettige Schicht oben ab. Dann musst du das gute Ding einfach schütteln, oder die Creme verwenden.


Variante 2: Kokosmilch selbst machen aus Kokosraspeln
Die Variante zwei der DIY-Kokosmilch für die Kokos Kürbissuppe besteht in der Grundlage aus Kokosraspeln – da kommt dann ein 1/2 Liter Bio-Kokosmilch übrigens umgerechnet auf 96 Cent. Du übergießt dafür 100 Gramm Bio-Kokosraspeln mit 500 ml kochendem Wasser, lässt das Ganze auf lauwarm abkühlen, und pürierst es dann.


Am Ende gießt du die Milch wieder über einen Nussmilchbeutel ab. Die Kokos-Pulpa kannst Du später in Muffins & Co noch verwenden.
Keine Zeit? Diese Kokosmilch im Tetrapak ist okay
An dieser Stelle kommt ein Update: Offenbar erkennen auch die Hersteller mittlerweile die Problematik und bringen neuerdings Kokosmilch im kleinen Tetrapacks auf den Markt. Sogar ohne Zusätze. Warum sage ich das? Weil viele Zusatzstoffe Pfui Gack sind für chronisch kranke Menschen. Erst vor kurzem hat Dr. Goerg für einen veritablen Skandal innerhalb der Community gesorgt, weil man der sündhaft teuren hauseigenen Kokosmilch im Tetrapack plötzlich das Verdickungsmittel Gellan zusetzte. Pionier war Dr. Goerg damit allerdings nicht. Zuvor hatte schon die lang gefeierte Marke Aroy-D ihr Bio-Kokosmilch-Produkt mit Guakernmehl und Xanthan versetzt. Schlimm? Nein. Brauchen wir diese Zusatzstoffe in der Kokosmilch? Auch nein. Feiern wir also den Gegentrend und gönnen uns hin und wieder einen der neuen Tetrapacks. Erhältlich sind die derzeit bei dm und bei der Biosupermarkt-Kette denns. Denns hat dabei ein Eigenprodukt (denree) und eines der Marke Morgenland im Sortiment. Da alle drei genannten Produkte haargenau die selben Inhaltsstoffe haben, könnte man gut davon ausgehen, dass der selbe Großhändler im Spiel ist und die Tetras nur unterschiedlich bedruckt werden. Die Preisrange startet bei 1,25 Euro (dm) und endet bei 1,85 Euro (Morgenland), denree liegt mit 1,45 Euro dazwischen.

Du findest Kokosmilch selbst machen ist genial? Dann trau dich auch an Mandel- oder Erdmandelmilch. Hier findest du das Rezept für Nussdrinks.
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