Ernährung / Mastzellen stabilisieren

Chicorée stabilisiert die Mastzellen

Halbierter Chicorée. Zum Thema: Chicorée stabilisiert die Mastzellen.

„Sprich mit mir, bester aller Körper“, fordere ich den meinen immer öfter auf. Und tatsächlich scheint er diese Empfehlung sehr ernst zu nehmen. Im Moment gelüstet es ihn nach bitterem Chicorée. Und zwar jeden Tag. Mittlerweile weiß ich auch, warum: Chicorée stabilisiert die Mastzellen.

Ich nehme die Gelüste nach Chichorée sehr ernst und fülle den Kühlschrank damit. Wenn mein Körper „Jetzt“ meint, schneide ich den Chicorée in der Regel einmal in der Mitte durch, salze ihn, brate ihn in etwas Olivenöl an und würze ihn mit Pippali. Denn auch der Ayurvedische Langpfeffer ist ein leckerer Mastzellenstabilisator. Mehr Engagement zeige ich selten. Ich fülle ihn nicht mit irgendwelchem ChiChi oder so. Weil ich finde, dass dem Chicorée kurz gebraten einfach am Besten steht. Er mag es schlicht. Ich auch. Trotzdem kommt es mir ein bisschen schräg vor, dass ich so viel davon verdrücke. Also habe ich mein investigatives Journalist:innengen angeworfen und bin draufgekommen, dass die recht plötzliche Gier einen Grund hat.

Chicorée stabilisiert die Mastzellen und ist ein Histaminsenker

Der Chicorée hat signifikante antihistaminische und entzündungshemmende Eigenschaften, wie auch seine Urahnin die Zichorie. Jetzt weiß ich, warum meine Mastzellen Chicorée grade so lieben. Insofern wäre jetzt der ideale Zeitpunkt für ein erstauntes Aha! Denn beide Vertreter dieser reizenden Gemüsefamilie hemmen die Histaminfreisetzung aus Mastzellen effektiv. Woran liegt das? An der enthaltenen Chicorsäure. Das ist eine natürliche Phenolverbindung, die in einer Reihe von Pflanzen wie eben Chicorée, aber auch Echinacea (Echinacea purpurea) vorkommt und antioxidative, entzündungshemmende, antivirale und analgetische Wirkungen besitzt. In Forschungsstudien hemmte die orale Verabreichung von Chicorsäure in einer Menge von 20 mg/kg bei Mäusen die Histaminfreisetzung und bewahrt sie sogar vor Anaphylaxien. 

Chicorée: Die Facts

Den Chicorée kannten bereits die Ägypter und die Griechen. Er geht auf die wilde Zichorie – die gemeine Wegwarte – zurück. Ihre Heimat lag anfänglich vor allem im Norden Afrikas, in Zentralasien sowie im Mittelmeerraum. Seine Entdeckung als Lebensmittel erfolgte Mitte des 19. Jahrhunderts, doch verbreitete er sich erst im Laufe 20. Jahrhunderts tatsächlich als beliebter Salat. Erfunden haben den Chicorée die Belgier. 1870 ließen Bauern Zichorienwurzeln in der Erde ihres Gewächshauses überwintern – und ernteten unerwartet zarte Sprossen.

Und sonst so, abseits der Stabilisierung der Mastzellen?

Kann der Chicorée da auch noch was? Und ob.

Eine Graphik, die 7 Gründe darstellt, warum man Chicorée essen sollte. Nicht enthalten: Chicorée stabilisiert die Mastzellen.

Chicorée punktet mit Vitamin A, B und C sowie Kalium, Phosphor, Kalzium, Magnesium und Bitterstoffen. Deshalb profitiert auch die Leber davon. Und auch sein Gehalt an Inulin zeichnet Chicorée aus. Insofern hilft Chicorée auch der Darmflora, denn Inulin ist ein löslicher Ballaststoff.

Wie genau kann ich den Chicorée noch verarbeiten?

Du kannst ihn klein schnippeln, dann in einem Salat anrichten. Sehr nett ist es auch, einzelne Blätter abzuziehen und damit zu dippen, in was auch immer. Du willst es noch easier: Dann schneide den Chicorée in Viertel, beträufle ihn mit Olivenöl, würze ihn mit Kräutern, Salz und grille ihn im Ofen.

Und apropos. Einmal geviertelt, kannst Du den Chicorée auch leicht mit etwas anderem Gemüse in der Pfanne kurz anrösten. Geht alles nicht? Dann probiere vielleicht doch mal Kaffee aus der Zichorienwurzel oder Zichorienpulver. Die Vorteile sind einfach zu bestechend. Auch wenn man bei uns früher gern Ziguriwasser zu besonders schlechtem, dünnem Kaffee gesagt hat. Aber das war auch in Nachkriegszeiten. Im Überfluss ist ja alles anders. Da empfiehlt sich der Griff zur koffeinfreien, dünnen Alternative durchaus mal.

Quellen:

Inhibitory Effekt of Mast Cell-Mediated Immediate-Type Allergic Reactions by Cichorium Intybus.“ Pharmacological Research, Academic Press, 26 Mar. 2002

Minaiyan, Mohsen, et al. “Preventive Effect of Cichorium Intybus L. Two Extracts on Cerulein-Induced Acute Pancreatitis in Mice.” International Journal of Preventive Medicine, Medknow Publications & Media Pvt Ltd, May 2012

Rizvi, Waseem, et al. “Anti-Inflammatory activity of roots of Cichorium intybus due to its inhibitory effect on various cytokines and antioxidant activity.” Ancient Science of Life, Medknow Publications & Media Pvt Ltd, 2014

Oliver, Kyra: „Why you should replace Coffee with Chicory Root.“ Dr. Axe, 14. Juni 2017

Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

2 Comments

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    Masha Frenkel
    15. Mai 2023 at 13:40

    Hallo und danke für diesen wunderbaren interessanten Artikel. Ich esse Chicorée täglich, jetzt weiß ich auch warum 🙂

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    • Alexandra Binder
      Alexandra Binder
      15. Mai 2023 at 18:46

      Liebe Masha, ich kenne Dich und Deine klugen Ratschläge aus so vielen Facebookgruppen und von Youtube. Ist mir eine Ehre, dass Du meinen Beitrag gut findest!

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