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Karotten-Mandel-Muffins

Die Karotten-Mandel-Muffins aus dem Rezept liegen auf einem weißen Teller, dahinter steht eine weiße Kaffeekanne.

Bitte, ich kann ja Spiegelei zum Frühstück. Oder Eierspeise (Rührei). Der liebste Z. ist ein Süsser. Und weil meine Essens-Monologe selbst zu diesem Mann durchgedrungen sind, begehrt er „irgendwas Süßes“ zum Frühstück. „Aber gesund bitte“. Weil ich ein Wunschkonzert bin, kriegt er jetzt diese Karotten-Mandel-Muffins.

Man nehme Eier, Karotten, Nüsse, pardon Steinfrüchte, ein bisschen Kokosmehl und etwas ayurvedischen Jaggery (oder Rohrohrzucker). What? Was ist das schon wieder? Gleich zu Beginn der erste Stolperstein. Noch bevor Du den Ofen für die Karotten-Mandel-Muffins angeworfen hast. Ich kläre auf: Jaggery ist der ayurvedische Zucker, der eine Menge Vorteile hat.

Warum kommt Jaggery in die Karotten-Mandel-Muffins?

Hinter Jaggery verbirgt sich verkochter reiner Zuckerrohrsaft (manchmal auch Palmensaft). Bei 200 Grad Celsius verflüssigt, entsteht eine zähe Masse, die in Behälter gegossen und so getrocknet wird. Die Masse, die bei der Jaggery-Herstellung entsteht, enthält neben dem üblichen Zucker (also Saccharose) auch organische Säure, Vitamine, Mineralien und Betain, das die Homocystein-Werte im Blut senken und somit z.B. vor Arteriosklerose schützen soll. Dass Jaggery Nährstoffe (u.a. Eisen, Phosphor, Magnesium, Kalzium) enthält liegt daran, dass der Zucker nicht raffiniert, also chemisch oder technisch bearbeitet wird.

Karottenpower meets Mandel- und Kokosmehl

Die Karotten in den Karotten-Mandel-Muffins bringen Energie und Ballaststoffe, sind aber kalorienarm. Erwähnenswert sind Vitamin A und Biotin. Karotten sind ziemlich reich an Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird (außer bei einigen genetischen Polymorphismen, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Die müssen sich Vitamin A dann aus tierischen Quellen wie Leber holen). Mandelmehl punktet mit Vitamin A, B und E, Eisen, Zink, Fluor. Außerdem mit der zwanzigfachen Menge an Magnesium und der Fünfzigfachen an Kalzium in der Gegenüberstellung mit Weizenmehl. Bleibt noch das Kokosmehl, das Vitamin C, Vitamin B6 und B2 beisteuert. Aber auch Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Phosphor, Kalzium, Eisen, Mangan und Zink. Und dann sind da noch die Aminosäuren und die mittelkettigen Fettsäuren, die die Aufnahme von Mineralien (u.a. Magnesium und Kalzium) fördern. Was kommt sonst noch rein? Bio-Eier von freilaufenden Hühnern und MTC-Öl

Das MTC in den Muffins steht bitte wofür?

Für medium-chain triglycerides. Das bedeutet, dass MCT Öle mittelkettige Fettsäuren enthalten, die aus Ketten von 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bestehen und genau das unterscheidet sie von herkömmlichen Ölen. Es findet sich in Kokosfett oder Palmkernöl. Der Vorteil? Mittelkettige Fettsäuren können leichter verdaut werden. Der Körper schließt sie ohne Gallensäuren und fettspaltende Enzyme der Bauchspeicheldrüse auf, sie gelangen auf kürzestem Weg in die Mitochondrien – die Zellkraftwerke. Das Rezept ist übrigens eine Adaption der Karottenkuchen-Muffins aus dem Buch „Böses Gemüse“. Wenn Du jetzt auf den Geschmack gekommen bist, dann versuch doch auch meine ayurvedischen Müslikekse! Gut, legen wir los!

PS: Wenn Du Deinen Blutzucker gar nicht beeinflussen willst, lass den Zucker weg, oder ersetze ihn mit Erythrit oder ähnlichem.

Karotten-Mandel-Muffins

Diese Muffins eignen sich ideal als Frühstück, wenn Du süße, sehr saftige Sachen magst. Das Rezept ist eine Abwandlung von den Karottenkuchen-Muffins aus dem Buch "Böses Gemüse"
Vorbereitungszeit12 Minuten
Zubereitungszeit15 Minuten
Gericht: Frühstück, Nachspeise
Küche: Amerikanisch
Portionen: 12 Stück

Zutaten

  • 120 Gramm Mandelmehl
  • 2 EL Kokosmehl
  • 1/2 TL Natron
  • 1 TL Verjus (Natron braucht Säure als Triebmittel), habt ihr keinen, geht es aber auch ohne – mein Versuch funktionierte jedenfalls.
  • 1/8 TL Salz
  • 1,5 TL Ceylon-Zimt gemahlen
  • 2 Eier oder 8 Wachteleier
  • 5 1/2 EL MTC-Öl wahlweise Avocadoöl oder gutes Olivenöl
  • 165 ml Pflanzendrink ich habe selbst gemachte Mandelmlich genommen.
  • 40 Gramm Rohrohr-Zucker
  • 2 große Karotten geraspelt
  • 35 Gramm gehackte Mandeln
  • 1/4 TL Muskat gemahlen Muskat und Vanille stehen bei der Sighi-Liste (Histminbibel) auf 1: ich verwende nur 0/1 Zutaten. Verträgst Du sie dennoch nicht, lass sie weg.
  • Mark einer Vanillestange
  • Mandelplättchen als Topping

Anleitungen

  • Den Backofen auf 175 Grad vorheizen
  • Mandelmehl, Kokosmehl, Natron, Salz, Zimt und Muskat in einer Schüssel vermischen
  • Eier, Öl, Pflanzendrink, Verjus, Zucker und Vanille in einer kleineren Schüssel vermischen
  • Die feuchten Zutaten zu den trockenen geben
  • Geraspelte Karotten und gehackte blanchierte Mandeln unterheben
  • Den Teig auf 12 Muffinförmchen verteilen, die Du vorher in ein Muffinblech gegeben hast. Oben drauf jeweils mit Mandelplättchen toppen.
  • bei 175 Grad Ober- und Unterhitze ca. 18-20 Minuten Backen. Mit einem Zahnstocher testen, ob sie durch sind. Auskühlen lassen und genießen!
Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

2 Comments

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    Sarah
    11. Januar 2023 at 18:22

    Hallo,

    deine Rezepte und Co. finde ich super! Ich durchforste grade alles..?
    Eine Frage zum Mandelmehl: wie ist das denn einzuschätzen? Ist das besser als Mandeln unverarbeitet verträglich?

    Viele Grüße,
    Sarah

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    • Alexandra
      Alexandra
      11. Januar 2023 at 19:38

      Liebe Sarah, danke!
      Mandelmehl im deutschsprachigen Bereich besteht aus fein gemahlenen entölten Mandeln. Wenn Du auf zu ölhaltiges reagierst, dann kannst Du es vielleicht besser vertragen. In US-Rezepten ist Mandelmehl sehr fein gemahlene weisse Mandeln. Gab es bei uns mal von Erdschwalbe, vielleicht produzieten sie es noch. Möglicher Weise reagierst Du auch auf die Lektine in der Schale.

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