Dank meiner Survival-Tipps für Palermo bist Du gut drauf. Aber: Nach zwei, drei Tagen musst Du raus aus der Stadt, selbst wenn Du Städteurlaub liebst. Alles andere wäre verrückt in Sizilien. Sehr nahliegend in Sachen glutenfrei & histaminarm rund um Palermo sind Mondello und Cefalu.
Unser glutenfrei & histaminarm-Trip rund um Palermo startet in Mondello, einem sehr feinen Ort am Meer. Zugegeben, ich habe schon bessere öffentliche Anbindungen gesehen. 50 Minuten Buscruise musst Du einrechnen, um von Palermo aus nach Mondello zu gelangen. Aber dann tut sich eine ganz neue Welt auf, die Du hier nicht erwartest. Vom Bahnhof Palermo Centrale nimmst Du den 101er Bus Richtung Stadio, und steigst dann in Liberta Croci in den 806 Richtung Mondello um. Mit einem Mietauto geht das Ganze in der halben Zeit. Aber gut, Zeit haben wir ja, der Weg ist bekanntlich das Ziel. Und ja, das Ziel kann sich sehen lassen.
Mondello: Vom kleinen Fischerort zum reichen Strandbad
Ein kleines Badeörtchen, wie es schöner nicht sein könnte. Die Zeit dort scheint stehen geblieben, und es ist nicht so dreckig, wie in der Stadt (ich könnte Dir das verheimlichen, aber besser man ist vorbereitet). Der Z. meint, in Mondello leben vermutlich die reichen Palmitaner. Jedenfalls würde er das so machen. Tatsächlich findet sich einiges an Villen der Belle Epoque, Jugendstil-Meisterwerke, etwa von Ernesto Basile.

Der einst kleine Fischerort verwandelte sich irgendwann, wie so viele Orte, in ein elegantes, reiches Strandbad, dessen Aufschwung bis in die 1990er Jahre andauerte. Die historischen Villen sind heute alle noch da, einige halb verfallen, andere sorgfältig restauriert. Alles in Allem finde ich, Mondello lohnt. Und vor allem sein herrlicher Strand mit dem tiefblauen Meer. Aber ich wäre nicht ich, hätte ich nicht ein paar Tipps.
Glutenfrei & histaminarm rund um Palermo: Tipps für Mondello
- Fall nicht auf eines der mondänen Strandlokale rein.
Du kriegst hier kein authentisches, gutes Essen, und die Preise sind ziemlich unverschämt. Ist jemand aus der Familie hangry, der nicht glutenfrei essen muss: Da treibt sich ein kleiner mobiler Pizzaverkäufer rum, der sehr gute Ware um kein Geld anbietet (also nicht keines, aber um 5 Euro die Pizza ca.) - Besuche auf keinen Fall das Poldo 2
Ja, das Poldo ist eine zertifiziert glutenfreie Pizzeria. Die Preise dort sind aber noch unverschämter als anderswo. Und die Kellner sind unwürdig mies drauf. - Geh statt dessen in den Supermarkt (Coop)
gegenüber der Strandpromenade, den Du an sich nicht als solchen identifizieren würdest, kaufe wonach Dir beliebt, und mach ein kleines Picknick am freien Strand. - Kauf aber keine Getränke am Strand
Die Gefahr, dass die fliegenden Händler Keime in ihre Drinks bringen, ist definitiv zu groß. - Leg Dir für Dein Picknick statt dessen auf jeden Fall eines der riesengroßen
Baumwoll-Strandtücher zu.
Die Strandverkäufer sind dauernd damit unterwegs. Sie sind wunderschön, supergünstig (9 Euro in der Regel), und Du kannst sie daheim als Bettüberwurf verwenden. Ich mache das seit Jahren, und sie widerstehen sogar Katzenkrallen.

Die Strandtücher eignen sich aufgrund der Größe perfekt, um darauf zu picknicken, und dabei italienische Kerle zu beobachten, die mit Grandezza türkisfarbene kleine Slip- oder Tangabadebuxen tragen. Dir ist selbst Mondello zu laut? Gleich hinter dem Dorf beginnt das 2001 eingerichtete Naturreservat Capo Gallo, wo man gegen eine Gebühr von einem Euro in den kleinen Sandbuchten oder an den Klippen baden kann.

Capo Gallo ist auch ein idealer Ort zum Wandern; ein ungepflasterter Weg führt direkt an der Küste entlang bis zum anderen Ende des Reservats, wo ein alter, verfallener Leuchtturm steht.
Cefalù: Ein magisches Städtchen
Cefalù ist ein kleines, magisch schönes 14.000 Einwohner-Städtchen in der Nähe von Palermo, in das Du sehr unproblematisch in ca. einer Stunde mit der Bahn vom Bahnhof Palermo Centrale kommst. Kostenpunkt 16 Euro hin & retour.

Die Sache ist nur die, dass Du an so einem charmanten Ort nie allein bist. Bereits im Mai waren erschreckend viele Touristen da. Von daher, verbring nicht zu viel Zeit damit, das Städtchen und seine engen Gässchen zu erkunden. Denn Du willst nicht in einem Menschenschwarm unterwegs sein. Nein, das willst Du nicht. Cefalù kannst Du auf drei wunderschönen Wegen ohne Touristenmassen kennenlernen. Ich habe die Tipps von der großartigen Frau im Tourist-Office, die, glaube ich, außer mir noch nie ein Tourist etwas gefragt hat. Warum weiß ich nicht, denn sie ist eine Quelle des Wissens. Aber gut, die Touristen-Horden taumeln halt lieber wissensbefreit rum.
1. Der Rocca di Cefalù-Weg
Ein Wanderweg hoch auf den massiven Felsen des Ortes über ca. 2 Kilometer nach oben. Kostenpunkt: 5 Euro Eintritt; Achtung: Nach 16h geht nichts mehr.

Verloren gehen kannst Du nicht. Denn: Die Besucher werden gezählt, damit abends auch alle Ausflügler wieder vom Felsen runterkommen. Oben gibt es die Ruinen des Diana-Tempels zu bewundern und die der normannischen Burg von Cefalù. Die Mühen des Aufstiegs lohnen sich aber alleine schon wegen des einzigartigen Blicks über die roten Dächer von Cefalù und die Küste Nordsiziliens. Und ehrlich, es ist sauanstrengend. Nimm mindestens 2,5 Liter Wasser für zwei mit, Schulter- und Kopfbedeckung. Doch, Du wirst sie brauchen. Gescheite Schuhe sind ein nice to have. Ich bin den Weg mit meinen Barfußsandalen gegangen, aber am Ende doch ganz schön an meine Grenzen gekommen. Denn so nett, wie am Bild oben bleibt der Weg nicht. Es geht später ganz schön durch die steinbedeckte Pampa. Und Achtung: Der Weg ist ziemlich lange, mach also Pausen. Immer denkt man, man ist gleich oben, und dann dauert es doch noch gefühlt ewig! Übrigens macht auch nur ein Viertel des Weges Sinn, denn die Aussicht ist von überall genial.
2. Das mittelalterliche Waschhaus
Hinter einer überlaufenen Strasse verbirgt sich ein Ort, der noch immer Tradition und Magie bewahrt hat. Über eine Wendeltreppe gelangst Du in das mittelalterlicheWaschhaus von Cefalù.

Das Waschhaus versetzt Dich in die Zeit zurück, als die Frauen dort ihre Wäsche gemeinsam wuschen. Im Inneren besteht es aus mehreren Becken, in die das Wasser des Flusses Cefalino fließt, das das ganze Jahr sehr rein und kalt ist. Zumindestens sagt das das Schild am Eingang. Und es gibt eine nette Legende: Die Reinheit des Wassers soll auf die Tränen einer trauernden Nymphe zurückzuführen sein, die sich in den Fluss ergoss, nachdem sie ihren Geliebten wegen eines Verrats getötet hatte.
3. Eine Wanderung zum Strand von Caldura
Suchst Du einen Rückzugsort, bist Du bei Caldura richtig. Versteckt in einer abgelegenen Bucht, etwa eine halbe Stunde zum Gehen vom Zentrum, punktet der Strand mit kristallklaren Wasser und herrlichen Klippen. Du findest dort? Entspannung ohne Menschenmassen.

Hin kommst Du über einen malerischen Küstenweg, und wirst mit Natur und Abgeschiedenheit belohnt.
Das waren meine drei besten Gründe, die Touristenschwärme hinter Dir zu lassen. Im Gegensatz zu Mondello, kannst, ja solltest, Du in Cefalù übrigens Essen gehen. Allerdings: Wenn ich dort was gelernt habe, dann, dass Du dazu das Ortszentrum verlassen musst. Die wirklich gute Kulinarik liegt am Ortsrand. Wir haben ein Restaurant gefunden, das preis-leistungs-mäßig nicht zu toppen war. Und eine leckere Eisdiele.
Glutenfrei & histaminarm rund um Palermo: Tipps für Cefalù
- Das Pasta e Pasti
Es liegt am Ortsrand, und ist immer voll. Das spricht für sich. Dass es eine Warteliste gibt, auf der vor Dir schon mindestens 15 Leute stehen, ist allerdings unsexy. Also, wenn, dann nimm Dir etwas To Go mit, und genieß es auf einer Bank in der Nähe.


Achtung: Das Pasta e Pasti ist nicht deklariert glutenfrei, aber es wird sehr genau auf Kontamination geachtet. Ich hatte gar kein Problem mit diesem Essen
2. Das Mon Chou-Chou
In Cefalù gibt es gefühlt so viele Gelaterias, wie es Einwohner gibt. Und auch gefühlt haben sie alle vom selben Großhändler ihre Eiscreme. Das Mon Chou Chou ist etwas abgelegener. Dort wird alles noch handgefertigt. Das Eis war einfach großartig (obwohl nicht in geschlossenen Behältern). Die Sache mit den geschlossenen Behältern ist bis Cefalù offenbar noch nicht durchgedrungen.


Das liebe Autoimmun Lifestyler*innen waren meine Eindrücke & Tipps rund um Palermo. Lasst gern Eure in den Kommentaren da!
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