Mastzellstabilisierende Ernährung

Benifuuki-Tee: bei Histaminproblemen & MCAS

Benifuuki-Tee in Pulverform mit Bambusbesen – eine Grünteesorte mit potenziell mastzellmodulierender Wirkung.

Matcha war gestern. Benifuuki-Tee ist heute. Denn dieser Grüntee in Pulver- oder Blattform kann laut Studien bestimmte Mastzellaktivitäten modulieren, und daher positiv bei Histaminproblemen, Allergien & MCAS wirken.

Wie wäre es, wenn es funktionieren würde, jeden Tag ein Tässchen Grüntee gegen Allergien und allergische Reaktionen zu trinken? Etwa bei Heuschnupfen, allergischem Asthma, Nesselsucht oder Neurodermitis? Was wäre, wenn du damit, sogar dein Mastzellaktivierungssyndrom positiv beeinflussen könntest? Und deine Histaminintoleranz-Symptome? Dazu tätest du deiner Leber was Gutes, und deinem Stoffwechsel. Gebongt? Du bist dabei? Dann switche vom Tässchen Matcha zum Tässchen Benifuuki. Ich meine ehrlich, alleine dieser Name: Ich stelle mir grade vor, wie ich statt einem kleinen Braunen zukünftig einen kleinen Benifuuki bestelle.

Benifuuki Kontraindikationen & Hinweise
⟶ eignet sich nicht für Schwangere, Kinder unter 12 und bei Salicylatintoleranz.
⟶ sollte mit Pulver zubereitet zügig nach dem Zubereiten getrunken werden, sonst kann es passieren, dass das Cholorophyll in das photoaktive giftige Abbauprodukt Pheophorbid umgewandelt wird. Es könnte dir übel werden, und im schlimmsten Fall kommt es zu einer Photodermatose.
⟶ sollte nicht nüchtern getrunken werden (Leberbelastung)
Benifuuki-Tee kann als ergänzende Maßnahme sehr hilfreich sein – aber ersetzt keine ärztliche Behandlung.

Warum kann Benifuuki-Tee Mastzellen positiv beeinflussen?

Es sind die Catechine, besondere Polyphenole, die in allen Grüntees vorkommen, im Benifuuki-Tee aber im Übermaß. Ihnen wird der Großteil der gesundheitlichen Effekte zugeschrieben. Aber es gibt davon unterschiedliche Gruppen und Arten. Jede Grünteesorte hat eine andere Ausprägung.

Grafik zu Methylierten Catechinen und Gerbstoffen im Benifuuki-Tee mit Hinweis auf antiallergische Wirkung.

Catechine im Benifuuki-Tee wirken antiallergisch

Das weiß man längst. Und bevor mir zu Recht jetzt wieder irgendeiner mit Quellen kommt: Die starke antiallergische Wirkung von Catechinen wurde in mehreren Studien bestätigt. Ich liste die Quellen am Ende des Textes auf. Was kam kurz zusammengefasst raus? Die Catechine reduzieren die Mastzellen-Aktivierung, die Histaminausschüttung, Überreaktionen des Immunsystems, insbesondere allergische Reaktionen des Typ I. Das sind ungute Typen: Darunter fällt allergisches Asthma, Heuschnupfen, Bindehautentzündung, Urtekaria (Nesselsucht) und, ups, sogar anaphylaktischer Schock, Neurodermitis und Laryxödem. Aber die Catechine können noch mehr: Sie wirken auch bei Typ IV Allergien, im Medizinsprech ist das der Spättyp/verzögerte Typ.

Benifuuki enthält die meisten EGCG3″Me Catechine

Benifuuki-Tee unterscheidet sich von anderen Grüntees. Er besitzt am meisten EGCG3″Me Catechine (1,5 Prozent des Trockengewichts). Das ist genau der Typ, der laut den Forschern, spezifisch die Aktivierung von Mastzellen hemmt. Vorgedrungen ist das übrigens schon bis zum Bestseller-Autor US-Arzt Michael Greger. Auch der nennt den Benifuuki in seinem Besteller How Not to Die: Discover the Foods Scientifically Proven to Prevent and Reverse Disease im Hinblick auf Allergien. Nur mal so dazu gesagt.

Grünes Benifuuki-Tee-Pulver in einer weißen Schale und Tee in dukler Schale – hochkonzentrierte Quelle für O-methylierte Catechine.

Der Koffeingehalt von Benifuuki Tee

Der Koffeingehalt des Benifuuki in den unteren Blättern, die für die Kur verwendet werden, sieht folgender Maßen aus: im 3., 4. und 5. Blatt finden sich noch 4,5%, 4% und 3,8% Koffein. In der 2. Ernte hat der Benifuuki noch weniger Koffein, nämlich im 3., 4., und 5. Blatt etwa 3,8, 3,5 und 3,7 Prozent. Der Koffeingehalt liegt deutlich unter dem von klassischem Tee oder Kaffee. Es gibt zudem entkoffeinierte Benifuuki-Produkte (z. B. via CO₂-Verfahren), bei denen die O-methylierten Catechine erhalten bleiben.

Pulver und Tee kombinieren: So entsteht die stärkste Wirkung

Die beste Wirkung im Bereich Allergien und Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) bekommst Du, wenn Du sowohl Benifuuki-Pulver, als auch den lose Benifuuki-Blatttee trinkst. Warum? Beide haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die einzelnen Catechine sind verschieden wasserlöslich. Im Teeaufguss aus Blättern findet sich nur ein Bruchteil. In hohen Bereichen sprechen wir da von 0,27 Prozent (Gyokuro zb.). Nachzulesen in der Seite 17 im Buch Chemistry and Applications of Green Tea. Beim Pulver einverleibt man sich die ganze Menge der Catechine, beim Benifuuki sind das ca. 26 Prozent der Trockenmasse. Für eine Kur sollte man auf 34 mg EGCG3 täglich kommen, das Pulver ist also unumgänglich. Außerdem besagt eine andere Studie, dass das Pulver fein, aber nicht zu fein vermahlen sein sollte. So werden die Catechine besser ins Blut resorbiert.

So gehst du mit dem Benifuuki-Teeaufguß um

Der Teeaufguß ist milder und verträglicher, aber enthält weniger potente Inhaltsstoffe. Benifuuki-Forscherin Banri Yamamoto bezeichnet ihn sogar als für Kinder geeignet. Damit du auch aus dem Teeaufguß, das meistmögliche an Catechinen rausholst, solltest du ihn lange ziehen lassen, und zwar laut Yamamoto 5 Minuten.

Haltbarkeit im Kühlschrank

Den Tee kannst du übrigens für mehrere Tage im Voraus zubereiten. Er behält die Wirkung, wenn du ihn in der Glasflasche im Kühlschrank aufbewahrst. Du kannst ihn dann auch mitnehmen und sofort bei einer allergischen Reaktion einsetzen, ähm trinken natürlich.

Du findest auf Autoimmun Lifestyle auch eine genau an Forscherin Yamamoto angelehnte Benifuuki-Teekur! Lieber Kaffee? Dann lies besser den Artikel zum Zichorienkaffee.

Quellen (gruentee.com):

  1. Maeda-Yamamoto, Mari, et al, 2004, Food Sci Tech Res 10(2), S. 186-190.
  2. Maeda-Yamamoto, Mari; Sano, Mitsuaki, et al.: “The Change of Epigallocatechin-3-O-(3-O-methyl) gallate Content in Tea of Different Varieties, Tea Seasons of Crop and Processing Method”, Nippon Shokuhin Kagaku Kogaku Kaishi, Vol. 48 (2001) No. 1, 2001, S. 64-68.
  3. Maeda-Yamamoto, Mari; Nagai, Hiroshi; et al.: „Changes in Epigallocatechin-3-0- (3-0-methyl) Gallate and Strictinin Contents of Tea (Camellia sinensis L.) Cultivar ‘Benifuki’ in Various Degrees of Maturity and Leaf Order“, Food Sci. Technol. Res., 10 (2), 2004, S. 186-190.
  4. Maeda-Yamamoto, Mari; Ema, K.; et al.: „Effect of green tea powder (Camellia sinensis L. cv. Benifuuki) particle size on O-methylated EGCG absorption in rats; The Kakegawa Study.“, Cytotechnology, 2011 Mar, 63(2), S. 171-179.
  5. Tezuka, Masakatsu; Suzuki, Hiromi; Suzuki, Yasuo, et al.: „Inactivation Effect of Tea Leaf Catechins on Human Type-A Influenza Virus“, Jpn. J. toxicol. Environ. Health, 43 (5), 1997, S. 311-315.

🛈 Hinweis im Sinne der redaktionellen Sorgfaltspflicht
Dieser Beitrag dient der sachlich-journalistischen Information auf Basis aktueller Studienlage und Erfahrungsberichten. Er ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei Verdacht auf Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) oder Histaminintoleranz sollte stets eine ärztliche Abklärung erfolgen. Die beschriebene Wirkung von Benifuuki-Tee wird wissenschaftlich diskutiert, ist jedoch individuell unterschiedlich und nicht als Therapieempfehlung zu verstehen.

Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

8 Comments

  • Jasmin Possegger
    21. November 2022 at 7:34

    Liebe Alexandra!

    Habe die meisten Probleme mit dem Magen Darm und nit der Blase . Ist Benifuuki Tee auch für mich eine Alternative?

    Reply
    • Alexandra
      Alexandra
      21. November 2022 at 10:40

      Liebe Jasmin, auf jeden Fall ist Benifuuki auch für Dich geeignet. Auch bei mir liegen die MCAS-Probleme hautpsächlich im Darm. Achte nur bitte darauf, dass Du ihn nicht nüchtern trinkst, das ist wichtig!

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  • Maja
    20. Juni 2023 at 16:19

    Bei mir spielen die Mastzellen durchgehend verrückt mal mehr Darm mal Gelenke, Muskel schwäche, Ödeme etc.etc.
    Ich Frühstücke nicht, esse eher Abends kann ich das Pulver auch Abends nehmen?

    Reply
    • Alexandra Binder
      Alexandra Binder
      20. Juni 2023 at 19:17

      Liebe Maja, da Benifuuki Tee Koffein enthält, würde ich das im Hinblick auf den Schlaf nicht tun!

      Reply
  • Esther
    27. August 2023 at 11:46

    Was bedeutet 3.,4. Und 5. Blatt?

    Reply
    • Alexandra Binder
      Alexandra Binder
      27. August 2023 at 17:23

      Liebe Esther, Grüntee wird bis zu sechs mal im Jahr geerntet, dabei spielen auch die geernteten Blätter ZB. im Hinblick auf das Koffein eine Rolle. das oberste Blatt der Pflanze enthält am meisten Koffein, nach unten wird es weniger.

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  • Nadine
    15. März 2024 at 8:07

    Liebe Alexandra, weißt du, ob dieser Tee (sowie Zichorienkaffee) auch bei oraler Nickelallergie, sowie bei dem Versuch Oxalate, Lektine – und Salicylate zumindest zu reduzieren? Eine super mühsame Kombi, aber ich finde hierzu leider keine Infos im Netz. Danke dir! Nadine

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    • Alexandra Binder
      Alexandra Binder
      17. März 2024 at 19:46

      Liebe Nadine, beim Thema Nickel, lasse ich gern Ulrike Werschke sprechen, die ist hier „die“ Expertin. Schau Dir mal diesen Beitrag an. https://nickelarm-leben.de/tee-trinken-kochen-orale-nickelallergie/ Zum pulverisierten Grüntee habe ich sie persönlich gefragt, da kam ein eindeutiges Nein von ihrer Seite. Sie sagt: „Auf gar keinen Fall! 🙃 Allein durch das Pulverisieren kann sich noch mehr Nickel anreichern. Aber letztlich ist es individuell. Je nach Verträglichkeit.“ Zum Zichorienkaffee meint sie: „Zichorie ist individuell verträglich. Mit Milch finde ich geht alles. Pur ist es eher schwierig.“ Ich hoffe, das hilft Dir etwas weiter, sonst wende Dich gern selbst an Ulrike!

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