Warum der Grüntee Benifuuki bei Histaminproblemen, Allergien und MCAS hilfreich sein kann, weißt du bereits. Aber wie erzielst du die bestmöglichen Ergebnisse für dich persönlich, wenn du einen Versuch starten willst? Mit einer Benifuuki-Tee-Kur. Die Details dazu sowie Kontraindikationen kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Warum der Benifuuki-Tee eine beruhigende Option für austickende Mastzellen, Histaminreaktionen und Allergien ist, habe ich in diesem Benifuuki-Artikel beschrieben. Heute geht es darum, wie eine Benifuuki-Tee-Kur laut Forscherin Yamamoto aussehen kann. Denn Untersuchungen haben ergeben, dass die volle Wirkung erst einsetzt, wenn du täglich über einen längeren Zeitraum auf 34 mg der Catechine EGCG3 kommst. Remember: Das sind die besonderen Polyphenole, die hochwirksam sind.
So startest du deine Benifuuki-Tee-Kur richtig
Dosis des Tees: ab 1,7g Benifuuki-Pulver
So viel sollte ein erwachsener Mensch bei einer Kur täglich zu sich nehmen. Bezogen ist das auf ein Körpergewicht von etwa 60-70 kg. Voraussetzung dabei ist, man nimmt Benifuuki Pulver von unteren, ausgereiften Blättern. Wie viel ist das nun? Etwas mehr als ein gestrichener Teelöffel.
Die Koffein-Frage
Du hast Bedenken wegen des Koffeins? In Humanstudien wurden z. B. 1,8 g pro Tag eingesetzt – diese Menge hat wenig Koffein, deutlich unter dem von klassischem Tee oder Kaffee. Es gibt zudem entkoffeinierte Benifuuki-Produkte (z. B. via CO₂-Verfahren), bei denen die O-methylierten Catechine erhalten bleiben.
Benifuuki Kontraindikationen & Anwendungs-Hinweise
⟶ eignet sich nicht für Schwangere, Kinder unter 12 und bei Salicylatintoleranz.
⟶ sollte mit Pulver zubereitet zügig nach dem Zubereiten getrunken werden, sonst kann es passieren, dass das Cholorophyll in das photoaktive giftige Abbauprodukt Pheophorbid umgewandelt wird. Es könnte dir übel werden, und im schlimmsten Fall kommt es zu einer Photodermatose. Also, du musst ihn nicht runterschütten, aber bitteschön auch nicht trödeln, oder eine halbe Stunde neben dem Laptop vergessen.
⟶ sollte nicht nüchtern getrunken werden (Leberbelastung)
Benifuuki-Tee kann als ergänzende Maßnahme sehr hilfreich sein – aber ersetzt keine ärztliche Behandlung.

Worauf Du beim Kauf von Benifuuki-Tee/Pulver achten solltest!
Am Besten greifst du zu Tees und Pulvern aus unteren Blättern. Damit erhältst du ausreichend Catechine, aber auch Gerbstoffe. Grüntee.com, eine meiner Quellen, für diesen Artikel, sagt dazu: „Da vor allem für späte Ernten auch untere Blätter verwendet werden, empfiehlt sich für die akute Anwendung und Vorbereitungskur ein Benifuuki Pulver und Tee Sanbancha (aus dritter Ernte) und möglichst nur kurz gedämpft (Asamushi).“
Zwei seriöse Bezugs-Quellen
Die kriegst du zb. bei Yoshien als Pulver hier und als loser Tee hier. (Spartipp: Bei Instagram gibt es immer Yoshien-5 Prozent Influencer-Codes). Sehr qualitative Produkte hat auch Keiko. Diese Firma steht direkt mit der Forscherin Maeda Yamamoto in Verbindung. Auf ihrer Website gibt es auch eine Infobroschüre zu Benifuuki.
Wie lange sollte die Benifuuki-Tee-Kur dauern?
Grüntee ist dummerweise kein Ibuprofen. Deshalb dauert das mit der Wirkung bei einer Benifuuki-Tee-Kur. Studien (alle unten verlinkt) zeigen, dass man etwa bei Heuschnupfen in 4-6 Wochen mit einer Besserung rechnen kann. Geht es aber um chronische Probleme, dann empfiehlt sich eine 12 Wochen Kur. Und zwar eine Kombi von dem Pulver und losem Blatttee. Eine Studie zeigte bei 75 Menschen mit leichter allergischer Rhinitis bei täglicher Gabe von 34 mg methylierter Catechine, dass die Augensymptome nach 4-12 Wochen zurückgingen, die der Nase nach 7-12. Beide signifikant.

So bewahrst du Benifuuki richtig auf
Nach dem Öffnen der Packung sollte das Benifuuki-Pulver möglichst gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Den Tee hingegen, wie üblich, in einer dafür geeigneten Teedose luftdicht aufbewahren und nicht in den Kühlschrank stellen.
Diese Zutaten können die Wirkung verstärken
Yep. Und zwar hat die japanische Forscherin Maeda Yamamoto herausgefunden, dass Ingwerpulver oder Extrakt, das Ganze noch mal ordentlich toppt in der Wirkung. Also ab damit in den Tee, wenn du es verträgst. Die Forschung hat auch hier bereits eine Bestätigung gebracht, in Form einer Doppelblindstudie mit Zedernpollen-Allergikern. Die kriegten 30 mg Inwerextrakt zum Benifuuki-Tee. Was zu deutlich besseren und schnelleren Erfolgen führte.

Was Benifuuki-Tee laut Studien bewirken kann
Gesicherte Effekte bei Allergien
- Benifuuki enthält EGCG3“Me (Epigallocatechin-3-O-(3-O-methyl)gallat), ein O-methyliertes Catechin.
- Diese Verbindung hat in mehreren In-vitro- und Tierstudien die Histaminfreisetzung aus Mastzellen signifikant reduziert (z. B. Maeda-Yamamoto et al. 1998, 2012).
- Eine placebokontrollierte Humanstudie (Masuda et al., 2014) zeigte bei Menschen mit Heuschnupfen eine signifikante Symptomreduktion durch Benifuuki-Tee.
- Auch wenn MCAS eine andere Pathogenese als IgE-vermittelte Allergien hat, ist die Mastzell-Degranulation ein zentraler gemeinsamer Mechanismus.
Potenzial bei MCAS – was wir (noch) nicht wissen
- Ob die Effekte auf MCAS im westlichen Sinne übertragbar sind
- Wie sich Benifuuki bei systemischer MCAS-Symptomatik langfristig auswirkt
- Welche Dosis-Wirkungs-Zusammenhänge beim Menschen bestehen – auch im Vergleich zu klassischem Grünteee
Gibt es Nebenwirkungen?
Auch die wurden untersucht. Allerdings leider nur an gesunden Menschen. Da war das Ergebnis: Null Nebenwirkungen. Subjektiv sowieso nicht, aber auch nicht physiologisch, biochemisch oder hämatologisch und was die Immunantwort der peripheren Blutleukozyten betrifft.
Benifuuki auch spontan einsetzen – so geht’s
Wenn du die Kur machst und du brauchst spontan Hilfe, etwa weil du Pollenallergiker:in bist, dann gibt es einen Trick. Du kannst den loosen Blatttee auf Vorrat machen und im Kühlschrank lagern. Bei Kühlung halten sich die Catechine im Wasser einige Tage. Tendenziell kriegst du die meisten Catechine rein, wenn er über Nacht im Kühlschrank zieht. Trinken kannst du ihn dann heiß oder kalt. Nur: Nicht nüchtern (sorry Wiederholungsschleife, ist aber wichtig, weil Leber belasten ist never ever eine gute Idee).
Kur heißt Kur – bitte nicht dauerhaft trinken
Auf Dauer solltest du Benifuuki-Tee nicht täglich trinken. Es heißt ja nicht umsonst Kur. Denn er enthält nicht nur Catchine, sondern auch Gerbstoffe. Und beides zusammen belastet bei täglichem Konsum Deinen Körper. Die Leber schreit dann nicht unbedingt Hurra! Also: bleib bitte bei einer 4-12 wöchigen Kur.
Was nach der Benifuuki-Kur sinnvoll ist
Du kannst weiter einen Grüntee täglich als normalen Aufguss trinken, der methylierte Catechine enthält. Grüntee.com empfiehlt Benifuki Sanbancha, Benifuki Ichibancha und Yamakai Bancha in absteigender Reihenfolge ihrer Wirkintensität. Bist du mit starken Symptomen geplagt, bitte greif also zu ersterem, bei mittelschweren zu zweiterem und wenn du kaum noch Symptome hast, zum drittgenannten. Ziel ist es, mit der mildesten Form auszukommen.
🛈 Hinweis im Sinne der redaktionellen Sorgfaltspflicht
Dieser Artikel beschreibt eine mögliche Benifuuki-Tee-Kur auf Basis veröffentlichter wissenschaftlicher Studien von Benifuuki-Forscher:innen, allem voran Maeda Yamamoto sowie Erfahrungsberichte. Er richtet sich an informierte Leser:innen und ersetzt keine ärztliche Abklärung oder Behandlung. Die genannten Dosierungen, Zubereitungsempfehlungen und potenziellen Effekte wurden in Human- und Tierstudien untersucht, sind aber nicht als Heilversprechen oder Therapieanleitung zu verstehen.
Quellen (gruenertee.com)
- Maeda-Yamamoto, Mari, Kawahara H., et al.: „Effects of tea infusions of various varieties or different manufacturing types on inhibition of mouse mast cell activation“, Biosci Biotechnol Biochem, 1998, Nov 62(11), S. 2277-2279.
- Maeda-Yamamoto, Mari, Ema, K., et al.: „Epicatechin-3-O-(3″-O-methyl)-gallate Content in Various Tea Cultivars (Camellia sinensis L.) and Its in Vitro Inhibitory Effect on Histamine Release.“, 2012, J Agric Food Chem, 60, S.: 2165-2170.
- Maeda-Yamamoto, Mari; Sano, Mitsuaki, et al.: „The Change of Epigallocatechin-3-O-(3-O-methyl) gallate Content in Tea of Different Varieties, Tea Seasons of Crop and Processing Method“, Nippon Shokuhin Kagaku Kogaku Kaishi, Vol. 48 (2001) No. 1, 2001, S. 64-68.
- Maeda-Yamamoto, Mari; Nagai, Hiroshi; et al.: „Changes in Epigallocatechin-3-0- (3-0-methyl) Gallate and Strictinin Contents of Tea (Camellia sinensis L.) Cultivar ‚Benifuki‘ in Various Degrees of Maturity and Leaf Order“, Food Sci. Technol. Res., 10 (2), 2004, S. 186-190.
- Chu, D.-C. und Juneja, L.R., General Chemical Composition of Green Tea and its Infusion, in Chemistry and Applications of Green Tea, 1997, S. 14.
- Maeda-Yamamoto, Mari; Ema, K.; et al.: „Effect of green tea powder (Camellia sinensis L. cv. Benifuuki) particle size on O-methylated EGCG absorption in rats; The Kakegawa Study.“, Cytotechnology, 2011 Mar, 63(2), S. 171-179.
- Masuda, Sawako; Maeda-Yamamoto, Mari; et al.: „Benifuuki’ Green Tea Containing O-Methylated Catechin Reduces Symptoms of Japanese Cedar Pollinosis: A Randomized, DoubleBlind, Placebo-Controlled Trial“, Allergology International, 2014, 63, S. 211-217.
- Maeda Yamamoto, Mari; Nagai, Hiroshi; et al.: „Effects and Safety of Consecutive Intake of Benifuuki Green Tea and Enhancement of the Effect by Ginger Extract in Subjects with Japanese Cedar-pollinosis“, NIPPON SHOKUHIN KOGYO GAKKAISHI 52(12), 2005, S. 584-593.
- Maeda-Yamamoto, Mari; Tachibana, Hirofumi; Sameshima, Yoichi; Kuriyama, Shinichi: „Green Tea (Cv. Benifuuki) Powder and Catechins Availability“; Tea in Health and Disease Prevention; edited by Preedy, R. Victor; Elsevier, 2013, S. 115-125.
2 Comments
Lia-Nata
11. November 2024 at 4:47Insgesamt finde ich den Artikel super. Etwas klarer in den Plan integriert hätte ich mir die Ingwerdosierung (als konkrete Dosisangabe, der Kommentar mit 30ml Pulver oder Extrakt, die beide unterschiedlich stark zu dosieren sind, fand ich verwirrend) gewünscht sowie den Hinweis, dass man 1l aufbrüht und 500ml an einem sowie 500ml am nächsten trinkt, da musste ich kurz rätseln.
Vor allem wäre ein deutlicher Hinweis hilfreich gewesen, dass grüner Tee ein Wachmacher ist wg. Koffein. Die offizielle Aussage lautet zwar, dass es „wesentlich weniger ist“ als bei Kaffee und anderen Teesorten und der Tee daher bis in den Abend genossen werden kann – ich lag trotzdem die ganze Nacht hellwach im Bett (obwohl die letzte Portion vor 18h genossen wurde)..
Damit kann ich die Kur nur in meinem 2-wöchigen Urlaub versuchen zu machen und hoffen, dass sich die Schlaflosigkeit dann einstellt.
Alexandra Binder
15. November 2024 at 11:55Liebe Lia, danke für Dein Feedback, ich ergänze Deine Anmerkungen gern. Ganz grundlegend sollte jeder in sich reinfühlen. Bei mir reichte für den Effekt absolut eine Tasse mit dem Pulver in der Früh. Bei MCASler*innen ist ein langsames, sanftes Herantasten sowieso immer besser. Auch das werde ich noch mal ergänzen! Ich persönlich finde es absolut sinnvoll, kritische Anmerkungen zu bekommen. Alles Gute!