Mit Olivenöl, Büffelmozzarella und Zupfsalat kommt die als “grob” verschriene Sellerie-Knolle zu wirklich geschmackvollen Ehren. Histaminarme Caprese vom Sellerie nennen wir das Rezept: Ma che buono, sag ich da nur.
Selbstversorgerin Mama B. hat auch so ihre Probleme. Zeller zum Beispiel – so heißt die gute alte Sellerie auf Waldviertlerisch. Danach gelüstet es nämlich niemanden so richtig. Und es weiß auch keiner was damit anzufangen. Außer Yotam Ottolenghi. Du weißt schon, der israelische Koch, der Rezepte mit göttlichen Orient-Gewürzen pimpt, von denen keiner je gehört hat. Jedenfalls habe ich mir irgendwann „Simple“ zugelegt (Anm: jedes andere seiner Kochbücher empfiehlt sich nur, wenn du viel Geduld für aufwändige Rezepte und reichlich Geld für ungewöhnliche Zutaten hast). Jedenfalls wurde aus meinem Simple-Lieblingsrezept, dem im Ganzen ofengegaren Sellerie eine histaminarme Caprese vom Sellerie. Und das kam so:
Im Ofen gegarter Sellerie
Wir beginnen mit dem im Ganzen ofengegarten Sellerie. Ottolenghi reibt die ganze Sellerieknolle dafür mit einer Würzung aus Olivenöl mit zerstoßenen Koriandersamen und grobem Meersalz ein. Dann gart er ihn im Ofen über zwei bis drei Stunden bei 170 Grad. Koriandersamen sind übrigens verdauungsfördernd und mastzellstabilisierend. Wie ich den Sellerie also mal wieder im Ofen hatte, und wartete (kann lang werden), telefonierte ich mit Freundin A. „Caprese“, warf sie in den Raum. „Ähm ja?“, sagte ich, „ich kenn die heilige Verbindung von Tomaten, Mozzarella und Basilikum aus Capri.“ „Nein, ich meine, dass du Caprese aus deinem Ottolenghischen Sellerie machen könntest.“

Caprese vom Sellerie? Echt, echt gut!
Ja, ich wär nicht auf diese geniale Verbindung gekommen. Aber wenn ich mich kulinarisch von jemandem gern verführen lasse, dann glücklicherweise von Freundin A. So sei es. Und so war es. Genial. Der Geschmack der fertigen Sellerieknolle? Ist süßlich, würzig, hat etwas ganz Feines. Die Kombination mit dem cremigen Büffel-Mozzarella (der zeichnet sich durch verträglicheres A2-Casein) ist grenzgenial. Und weil wir ja quasi schon Frühling habe, toppen wir den Caprese mit Radieschen und Gänseblümchen. Dann noch Olivenöl darüber, Salzflocken, ein paar Tropfen Cranberrysaft mit Honig und genießen! Zum Beispiel mit dem AIP-Pitabrot oder aber dem lektinfreien Hirsebrot.
Caprese vom Sellerie
Zutaten
- 1 große Sellerieknolle
- 4 EL Olivenöl
- 1,5 TL Koriandersamen
- 2 TL grobes Meersalz
- 1 Packung Büffelmozzarella
- 1-2 Handvoll Zupfsalat/Vogerlsalat
- 1 kleiner Bund Radieschen
- 1-2 EL Cranberrysaft (mit etwas Honig süßen) – histaminarme Balsamico-Alternative
Anleitungen
- Backrohr auf 170 °C Ober/Unterhitze vorheizen.
- Eine Marinade aus Olivenöl, gemörserten Koriandersamen und Salz herstellen
- Sellerie waschen, rundherum mit einem kleinen Messer einstechen, in eine ofenfeste Form geben und mir der Marinade bestreichen (einölen).
- Bei 170 °C mindestens eine Stunde (abhängig von der Größe der Knolle kann es auch länger dauern) ins Backrohr geben. In jedem Fall so lange, bis die Knolle durch und durch weich und außen goldbraun ist.
- Sellerie auskühlen lassen. In Scheiben schneiden und mit Olivenöl beträufeln.
- Büffelmozzarella in Scheiben schneiden. Abwechselnd mit den Selleriescheiben auflegen, Zupfsalat und Radieschen dazu. Salzen. Mit Olivenöl und der Creme aus Cranberrysaft und Honig beträufeln. Mit Gänseblümchen dekorieren.
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