Ernährung / Mastzellen stabilisieren

Kaffeealternative Zichorienkaffee: ja, nein, warum?

Kaffeealternative Zichorienkaffee: Auf dem Bild siehst Du eine Tasse Zichorienkaffee, ein Schälchen Pulver und eine Blüte der Wegwarte.

Mein Name ist Alexandra und ich bin ein Kaffeejunkie. Gäbe es die anonymen Kaffeejunkies, würde ich ihnen sofort beitreten. Dort würde man mich lehren, wie ich dem Kaffee abschwöre, und mir als Gegengeschäft vermutlich die Kaffeealternative Zichorienkaffee andrehen. Weil der koffeinfrei und unglaublich gesund ist.

Ich würde dann aber ziemlich sicher doch darauf sagen „Geh bitte, den hab ich schon ewig daheim rumliegen“. Und dankend ablehnen. Letzteres ist tatsächlich so. Jetzt ist aber der Point of no Kaffee-return gekommen (bis zum nächsten Rückfall), und ich traue mich ran an das „Ziguriwasser“ meiner Oma. Nach dem Krieg hat sie nie wieder dazu gegriffen und auch gern schlechten, dünnen Kaffee so bezeichnet. Aber im Überfluss ist ja alles anders. Da darf man durchaus mal zur koffeinfreien, möglicherweise dünnen, Alternative greifen.

Der Zichorienkaffee: Eine wässrige Kaffeealternative?

Ich bin nicht die erste, die ihn trinkt. Schon im 18. Jahrhundert hat man Zichorienkaffee gesüffelt. Damals allerdings hat man sie einfach zum normalen Bohnenkaffee getan, der dadurch bitterer und dunkler werden sollte. Klassische Verschleierung der wässerigen Tatsachen. Man vermutet sogar, dass der Drink schon zu Zeiten Napoleons getrunken wurde. Dann wurden die Menschen noch ärmer und der pure Zichorienkaffee etablierte sich – vor allem in Frankreich. Und dann gibt es noch New Orleans. Dort liebt man den aus der Not entstandenen Mix aus Bohnenkaffee mit Zichorie noch immer und zelebriert ihn in faktisch jedem Café. Zichorie unter die Bohne zu mischen, das ist auch eine gute Variante für Dich, wenn Du den Kaffee nicht ganz lassen willst. So kannst auch Du von den Vorteilen profitieren. Daher gibt es an dieser Stelle ein Rezept.

Zwei Gläser Cold Brew im New Orleans Stil: Passend zum Thema Kaffeealternative Zichorienkaffee

Zichorienkaffee-Rezept:
Cold Brew im New-Orleans-Stil

90 Gramm Kaffee
30 Gramm Zichorien-Kaffee
120 Gramm Eis
90 Milliliter Pflanzendrink

Den Zichorien-Kaffee mit dem gemahlenen Kaffee mischen. Die Mischung 540 Milliliter kaltem Wasser vermengen. Alles Umrühren. Den Mix abdecken und 10-12 Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen. Noch einmal umrühren und durch einen Filter oder ein feines Sieb gießen. In ein Glas mit Eiswürfeln füllen. Bei Bedarf etwas Ahornsirup dazu und mit Pflanzendrink servieren.

Aber wie wird aus der Zichorie überhaupt Kaffee?

Man säubert die Wurzel, und lagert sie einige Zeit in einem Druckluftofen, um die Flüssigkeit zu entziehen. Bei der anschließenden Röstung karamellisieren sich die noch enthaltenen Säfte. Und da haben wir ihn: Den Geschmack, der an gerösteten Kaffee erinnert. Am Ende wird pulverisiert.

Und wie gesund ist die Kaffeealternative Zichorienkaffee jetzt?

Ziemlich gesund. Was die Zichorie ausmacht, darüber habe ich hier geschrieben. Aber eine Sache darf hier nicht unerwähnt bleiben: Eine an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs in Ungarn durchgeführte Studie ergab, dass der Konsum von koffeinfreiem Chicorée-Kaffee über nur eine Woche zu einer signifikanten Verbesserung der Verformbarkeit der roten Blutkörperchen führte, Was man darunter versteht? Die Fähigkeit des Körpers beschreibt, auf Entzündungen zu reagieren, indem die Zellen in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Yep, genau: Die Zichorie in Kaffeeform kann Entzündungen reduzieren. Das ist gut, weil Entzündungen ja faktisch die Grundlage jeder Krankheit sind.

Und jetzt sag noch schnell, wie schmeckt der Zichorienkaffee?

Sagen wir mal so: Er duftet wie echter Kaffee. Aber als Kaffeejunkie muss ich schon feststellen, es ist keiner. Dem Lieblingskaffee kann er natürlich nicht das Wasser reichen. Aber ich mag seinen rauchig, süßlichen, leicht bitteren Geschmack mittlerweile lieber, als ich anfangs dachte. Verwendet habe ich bisher diesen hier (Werbung ohne Bezahlung). Ich gebe bei der Zubereitung einen Teelöffel Zichorienkaffee in einen Hand-Filter und lasse heißes Wasser durchlaufen. Oma? Die würde mir dennoch ziemlich sicher den Vogel zeigen und mein Ziguriewasser dezent entrüstet ablehnen.

Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

2 Comments

  • Avatar
    Mina
    24. Mai 2023 at 11:28

    Danke für den Beitrag!
    Ich soll mittlerweile auch keinen Kaffee mehr trinken und habe in den letzten Wochen Zichorienkaffee für mich entdeckt und muss sagen: ich bin richtig süchtig geworden danach 😀

    Reply
    • Alexandra Binder
      Alexandra Binder
      24. Mai 2023 at 11:31

      Liebe Marina, das klingt ja schon mal gut. Ich werde selbst demnächst auch mal Löwenzahnkaffee probieren 😉

      Reply

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