Probleme im AIP: Die Stolpersteine

Hast du dich entschlossen, das Autoimmunprotokoll (AIP) durchzuziehen? Gratuliere. Guter Schritt. Aber du wirst zwangsläufig auch auf Herausforderungen oder Probleme im AIP stoßen. Reden wir daher jetzt darüber. Ich will nämlich nicht, dass du untergehst!

Ich habe mich monatelang nach dieser Eliminationsdiät der Biophysikerin Sarah Ballentyne ernährt, von daher: Super, wenn du dich entschlossen hast, auch damit zu starten. Denn das bedeutet: Du eliminierst drei Monate potenziell entzündliche Lebensmittel. Runtergebrochen ernährst du dich von wild gefangenen oder Bio-Fischen und Meeresfrüchten, Biofleisch, Bio-Innereien und Bio-Gemüse (außer Nachtschatten). Verwenden darfst du auch einige Kräuter und Gewürze, und alles aus Kokos und Erdmandeln. Womit Joghurt und Milchersatz gesichert sind. Doch bevor wir zu möglichen Problemen im AIP kommen, noch mal die Grundlagen:

Diese AIP-Nahrungsmittel sollst du genießen

Gemüse & Salat: Alle Gemüse und Salate außer Nachtschattengewächse. Dh. Tomaten, Paprika, Auberginen, Pfefferoni und Kartoffeln
Obst: Alle Obstsorten in Bio und in Maßen
Fleisch und Fisch: Jedes Fleisch aus artgerechter Biohaltung, bis zu vier mal pro Woche Innereien, alle Fischsorten und Meerstiere, aus Wildfang oder Biohaltung.
Öle: Avocadoöl (kaltgepresst)· Speck, · Kokosöl (extra virgin)· Schmalz (Bio)· Olivenöl (extra vergine)
Gewürze: Basilikum· Dill· Estragon· Fenchelgrün (keine Fenchelsamen!)· Ingwer· Kamille· Kerbel· Knoblauch· Koriandergrün (keine Samen!)· Kurkuma · Lavendel· Lorbeerblatt· Majoran· Kren · Limettenblätter· Muskatblüte (keine Nuss!). Nelken· Oregano· Petersilie· Pfefferminze· Rosmarin· Safran· Salbei· Salz· Bohnenkraut· Schnittlauch· Thymian· Zimt· Zitronengras· Zitronenmelisse · Zwiebelpulver
Süßungsmittel: Honig, Ahornsirup
Mehle: Kokosmehl und Maniokmehl.
Milchalternativen: Kokosmilch und Erdmandelmilch (am besten DIY)

Diese Nahrungsmittel sind im AIP tabu

Getreide· Milchprodukte· Pflanzenöle (außer Avocadoöl und Olivenöl)· Hülsenfrüchte· Zusatzstoffe (Alle Es sind raus) Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Auberginen etc. und auch Gewürze wie Curry, Paprika, Chilli)· Eier· Nüsse· Samen (zb. Koriandersamen, Kümmel, Fenchelsamen, Sesam und Mohn)· Alkohol· Süßstoffe

Mögliche Probleme im AIP

1. „Ich werde nicht satt!“ oder „Ich verliere zu viel Gewicht!“

Bleibst du hungrig, oder aber es purzeln zu viele Kilos ungewollt, liegt der Fehler in der Regel darin, zu wenige Kohlehydrate ins Essen einzubauen. Man kann das AIP Low Carb machen. Ja. Grundsätzlich ist es aber nicht so angelegt von der Erfinderin. Erlaubte Kohlehydrat-Quellen gibt es sogar regionale: Süßkartoffel, Karotten, Kürbis, Sellerie und Pastinake. Sehr gemocht habe ich auch Kochbananen. Damit lässt sich sehr viel machen; Kochbananenbrötchen zum Beispiel. Oder Kochbananenpitas. Kochbananen bekommst du in jedem Asiashop, teils auch in Supermärkten. Yams, Taro und Maniok sind auch erlaubt. Hier wirst du auch in Asia-Läden oder online fündig.

2: „Das AIP ist mir zu teuer!“ „Bio will oder kann ich mir nicht leisten!“

Achtung, es wird philosophisch. Ich glaube, wer bereit für eine so restriktive Ernährungsform wie das Autoimmunprotokol (AIP) ist, der muss auch bereit sein, umzudenken. Und zwar, was die Art und Weise betrifft, wie wir Lebensmittel produzieren und wie wir mit Nutztieren umgehen. Wenn du da noch skeptisch bist, dann lass dich von mir überzeugen, künftig Bio zu essen.

Tipps, um Probleme im AIP zu lösen

• Kauf Wildfang: Bei Fisch und Meeresfrüchten bist du mit Wildfang besser bedient. Der Rest ist aus Aquakultur und konventionell billiger, aber du wirst dank Pestiziden den halben Erfolg haben. Denk an das Jenke-Experiment zum Thema „Lebensmittel mit Pestiziden essen.“ Dem guten Mann ging es gar nicht gut mit den vielen Pestiziden.
• Baue Gemüse selbst an: So weißt du sicher, was wirklich drin ist. Auf meinem Balkon gedeihen Gurken, Zucchini, Erdbeeren, Himbeeren, Zitronen, Heidelbeeren. Es wird dir gefallen, weil du an der frischen Luft bist und das Ernten ein echtes Erfolgserlebnis ist. Es gibt auch in fast jeder Stadt Selbsternteparzellen, am Land ist Selbstanbau ohnehin kein Problem.
• Finde Biobauern in der Nähe: Schau, ob du in deiner Nähe einen Biobauern findest. Suche auch online, viele verschicken auch.
• Biokisten & Co. Du kannst außerdem zwischen Biokisten, solidarischer Landwirtschaft und Foodkooperativen wählen. Vielleicht rentiert sich eines davon für dich und du kommst so an besonders tolle Produkte?
• Halbpreisschütten in (Bio)supermärkten: Fast überall in den Supermärkten gibt es mittlerweile Schütten mit ermäßigten Produkten, meist Minus 30-Prozent. Ich liebe sie, weil es dort gute Waren zu einem super Preis gibt, und ich damit auch Lebensmittel rette.
• To good to go aus Biosupermärkten: hol dir die App und rette Obst und Gemüse zum kleinen Preis. Klar, es können mal Nachtschatten dabei sein, aber die kannst du ja weiterschenken.
• Discounter sind bei Bio günstiger. Mein letzter Schnapper war beispielsweise ein Blumenkohl/Karfiol um 1,49 (3,99 Biosupermarkt).⠀
• Vieles kannst du selbst herstellen. Zum Beispiel Kokosjoghurt oder Erdmandelmilch. Ich habe beides immer selbst gemacht. Als Resultat habe ich geschmackliche Burner-Produkte erhalten, gar nicht mit Supermarktprodukten zu vergleichen.

Jetzt weißt du, wie du gängige Probleme beim AIP löst. Wenn du dir jetzt noch die Frage stellst: „Was soll ich denn da kochen?“ Und: Muss ich jetzt für immer so essen? Hier gibt es die Antworten!