Autoimmunprotokoll / Ernährung

Pilze im AIP: Rosenseitling & Pioppino

Pilze im AIP: Auf dem Bild sind Rosenseitlinge auf weißem Hintergrund zu sehen.

Vergesst Shii-Take und Austernpilz als Pilze im AIP. Künftig werden Rosenseitling, Pioppino und Goldkäppchen ihre Heilkräfte in unserem Essen entfalten.

Der Austernseitling war der Vorreiter. Er hat die Seitlinge ins rechte Licht gerückt. Lange Zeit gab es auch nur ihn als Vertreter dieser Edelpilz-Familie im deutschsprachigen Raum zu kaufen. 2001 kam dann der Kräuterseitling dazu. Und überholte ihn den Austernseitling gleich rasant. Doch der Clan hat noch mehr zu bieten. Wenn Du auf Pilze im AIP stehst, hast Du also Glück: Da wäre der sonnengelben Limonenseitling, mit dem fein zitronigen Geschmack. Der lässt sich gebraten gut mit hellen Fleischsorten oder Fisch kombinieren, kommt aber auch als Solo-Beilage gut rüber. Mitunter dient er sogar als Dekorationsobjekt, weil er optisch schön ist und auch roh gegessen werden kann.

Um nichts nach steht ihm der Rosenseitling, nomen est omen rosafarben, der sich beim Braten orange verfärbt. Er überrascht durch seine Speck- und Lachsschinken-Aromen. Deshalb nennt an ihn auch gern Speckpilz. Und schließlich wäre da noch der Kastanienseitling, der leicht süß riecht, sich dank des Waldaromas gut für die vegetarische Küche eignet und eine wahre Antioxidantienbombe ist. Seitlinge enthalten im Vergleich zu anderen Pilzarten besonders viel Eiweiß und Ballaststoffe. Letztere sorgen dafür, dass man sich schneller satt fühlt und sind in der Lage, Gallensäure und Cholesterin zu binden. Dadurch werden Cholesterin- wie Blutzuckerspiegel stabil gehalten. Außerdem helfen die Ballaststoffe der Verdauung. Und in Seitlingen ist die Substanz Pleuromulin enthalten. Sie wird von der Pharmaindustrie als Antibiotikum verwendet.

Pilze im AIP liefern Ballaststoffe und Vitamin D

Spitzenköche und Foodies haben aktuell aber noch andere Kulturpilze im Visier: Den Buchenpilz, den es in weiß oder grau gibt beispielsweise, das Goldkäppchen und die Samthaube. Buchenpilze punkten mit einem nussartigen Aroma, das gut zu Fleisch- und Fischgerichten passt. Das Goldkäppchen schmeckt leicht pfeffrig und eignet sich ideal für sämige Pilzsuppen. Die Samthaube schließlich liebt man in Italien und Frankreich schon lange. Dort findet sie sich unter dem Namen Pioppino in Reis und Pastagerichten. Pioppinos haben kaum Kalorien, fast kein Fett aber Protein sowie Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelemente. Erwähnenswert sind die Ballaststoffe der Vitamin D-Anteil (wenngleich Du trotzdem ein Supplement brauchst), und die Vitamine B1 und B2.

Experimentielle Pilzkreationen

Und dann gibt es noch Experimente: Derzeit beispielsweise mit Ulmenseitling, Samtfußrübling und Mandelpilz. Oder bei der Kultur der so genannten Mykorrhiza-Pilze, die in Symbiose mit Baumwurzeln leben. Die sind eine der größten Herausforderungen, weil sie in Kulturhäusern nicht gedeihen. Ohne Baum oder Strauch wird das nichts. Was übersetzt heißt: wer sie kultivieren will, muss extensiven Anbau, große Flächen und einen sehr langen Atem einkalkulieren.

Pilze im AIP: Wie komme ich an unterschiedliche ran?

Klingt schräg. Aber am besten googeln. Genau das habe ich auch getan. Wenn ich Kulturpilze und Wien google, spruckt mir die Suchmaschine auf Anhieb eine interessante Bezugsquelle aus. Ich vermute mal, das ist bei anderen Großstädten auch so. In Wien bin ich auf die Pilzbrüder Wien Leopoldstadt gestoßen. Die zwei Brüder Otto und Martin bauen Bio-Pilze in einem Altbaukelleran. Dabei setzen die beiden auf bio-dynamisches Substrat – sie verwenden Holzspäne. So züchten sie Friseepilze, Rosenseitlinge und Buchenpilze direkt in Wien. Oder aber ihr züchtet einfach selbst. Es gibt mehrere Anbieter, die Anzuchtssets um rund 20 Euro im Eimer oder Sack verschicken, wie etwa die Pilzfactory. Du bist in Deutschland daheim? Dann ist Pilzmännchen ein heisser Tipp. Auch dort bekommtst Du alles nötige, um Rosen- oder Limonenseitlinge bei Dir daheim im Keller zu ziehen. Dort gedeihen die Pilze am besten, denn sie mögen es feucht. Conclusio: Pilze sind eine tolle Form der nachhaltigen Nahrungsproduktion in Städten, sind aufgrund ihres hochwertigen Eiweißgehalts ein guter Fleischersatz und reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Ihr ökologischer Fußabdruck ist relativ klein. Und: Sie sind sogar in Eliminationsdiäten wie dem AIP erlaubt.

Ein deutliches Ja also zum Thema Pilze im AIP. Aber was könnt ihr sonst noch so im AIP essen? Meine Antworten findet ihr hier!

Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

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