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Champignons im AIP? Erlaubt!

Auf dem Bild sieht man Champignons in einer Holztasse

In China ist man schon lange von den gesundheitlichen Wirkungen von Kulturpilzen überzeugt. Bei uns kriegt man allem voran Champignons. Und glücklicherweise ja: Champignons gehen im AIP (Auslassdiät Autoimmunprotokoll).

Der Durchschnitts-Chinese verputzt 16 Kilo Kulturpilze im Jahr. Und hat eine Auswahl von sagenhaften 60 Sorten. In unseren Breiten finden sich Champignons. Dann kommt lange nichts. An guten Tagen verirren sich Austernpilze und Kräuterseitlinge in die Kühlvitrinen der Supermärkte. Hi und da vielleicht noch Shitake. Naja, es gibt halt hier nicht so viele Sorten? Mitnichten. Auch im deutschsprachigen Bereich versucht man sich immerhin schon an der Kultivierung von 21 Arten Edelpilzen. Nur muss man die noch immer wie eine Nadel im Heuhaufen suchen. Die Produktionsmengen sind klein, die Betriebe hoch spezialisiert. Also reden wir über Champignons. Genauer gesagt Champignons im AIP.

Champignons im AIP: Ein Immunsystem-Regler

Allem voran beeinflussen Champignons das Immunsystem. Genauer gesagt regulieren sie es. Und zwar egal, ob es gerade über das Ziel hinausschießt, oder aber langatmig unterwegs ist. Genau kennt man die Wirkmechanismen noch nicht aber es gibt bereits einzelne Untersuchungen, die viel versprechend sind. Nachgewiesen wurde etwa bereits, dass Champignons auf das Immunglobulin im Speichel (Secretory Immunoglobulin A (SIgA) wirken. Das SIgA bildet die erste Abwehrkette, die Bakterien und Viren den Weg in den Körper erschwert. Nicht die schlechteste Idee in Zeiten von Corona. Drum gibt es hier auch ein kurzerhand ein kleines Rezept mit Champignons, das AIP-kompatibel ist.

Und gibt es dazu auch eine Studie?

Ja, in einer 2012 veröffentlichten Studie von Jeong S.C., Koyyalamudi S.R. und Gerald Pang vom College of Health and Science, University of Western Sydney, Australia. Untersucht wurde an 24 gesunden Freiwilligen zwischen 30 und 50, ob sich der Genuss von weißen Champignons auf die Menge des Immunglobulins im Speichel auswirkt. Die eine Hälfte aß pro Tag 100 g blanchierte Champignons, die Kontrollgruppe nicht. Vor Beginn, während der Studie und drei Wochen danach, wurden Speichelproben genommen. Der Speichelfluss, die Konzentration des Immunglobulins A (SIgA) und die Konzentration aller im Speichel gelösten Stoffe – das Fachwort heißt Osmolalität – wurden bestimmt. Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig. In Woche 0, also vor dem Versuch lagen die Werte in beiden Gruppen gleich. In Woche 1 und Woche 2 stieg die Sekretionsrate des Immunglobulins bei der Pilze essenden Gruppe um erstaunliche 53 bzw. 56 Prozent, während sich in der Kontrollgruppe gar nichts tat. Mit einer über 50-prozentige Erhöhung des Immunglobulins im Speichel hätten selbst die Forscher nicht gerechnet.

Und das Histamin in Champignons?

Frische, gebratene Champignons sind durchaus histaminarm, enthalten allerdings biogene Amine. Champignons belegen laut SIGHI-Liste die Verträglichkeitsstufe 1. Das bedeutet, sie sind mäßig verträglich. Wie immer ist die Verträglichkeit individuell. Und noch mal weise ich darauf hin: Das AIP ist nicht histaminarm konzipiert. Auch nicht auf dieser Seite. Überall wo Du AIP liest, geht nicht davon aus, dass dieses Rezept histaminarm ist. AIP-Rezepte sind eine eigene Kategorie. Sie können, müssen aber nicht, histaminarm sein. Jedenfalls sind sie gluten- und lektinfrei. Der Rest der Rezept auf Autoimmun-Lifestyle ist histaminarm, gluten- und lektinfrei.

Fassen wir also zusammen: Mehr Edelpilze zu essen ist also eine gute Idee, aber welche gibt es eigentlich außer Champignons? Und welche haben Potenzial? Das könnt ihr hier nachlesen!

Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

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