Alles was auch nur annähernd nach histaminarmer Nuss ausschaut – etwa Mandeln oder Haselnüsse – und nicht auf drei wieder auf den Bäumen ist, landet bei mir seit Jahren im Mixer. Histaminarme Pflanzendrinks sind easy selbst zu machen.
Früher war alles besser. Zum Beispiel durfte man sich da noch Mandelmilch, Haselnussmilch und so einverleiben. You name ist. Jetzt darf man das von Gesetzes wegen nicht mehr 😉 Also nennen wir sie fortan histaminarme Pflanzendrinks (nicht sexy, ich weiß) und machen sie selbst. Dafür brauchen wir nicht viel. Nur a) einen Nussbeutel um sieben, acht Euro und b) irgendwas, das aussieht wie eine histaminarme Nuss (Mandeln), oder im besten Fall eine ist (Haselnüsse), und c) Wasser.


So machst Du Mandelmilch, Haselnussmilch & Co.
Man weicht eine Tasse der Nüsse oder Nicht-Nüsse über Nacht in reichlich Wasser ein. Das Einweichwasser schüttet man am Morgen weg, mixt was auch immer mit vier Tassen frischem Wasser und seiht sie durch den Nussmilchbeutel ab. Fertig ist die Nicht-Milch, die ca. vier Tage im Kühlschrank hält.
Verzichtet bitte auf Cashewmilch, die lektin- und histaminreich ist. Bei diesen Pflanzenwirkstoffen kommt manchem Darm der Charme abhanden. Bei anderen jubelt er. Das ist allerdings eine sehr persönliche Sache. Meiner mag dann und wann „flüssiges Nutella“. Der liebste Z. auch. Na gut, er hat den Begriff erfunden. Dafür mixt man einen Liter Haselnussmilch mit drei Medjouldatteln. Fertig ist die Leckerei. Übrigens braucht man für Pflanzendrinks keinen Hochleistungsmixer, wenn ich auch persönlich meinen Vitamix (unbezahlte Werbung) um nicht mehr hergeben würde.
Du bist im AIP und suchst histaminarme Pflanzendrinks?
Leider bleibt da nur die Erdmandelmilch. Die gute Nachricht: Sie schmeckt köstlich, von Natur aus leicht süss. Die Spanier lieben ihre „Horchata“. Wer jetzt aber meint, sich im nächsten Spanien-Urlaub im Supermarkt damit eindecken zu können, bitte nicht. Außer, ihr wollt an einem wahren Zuckerschock dahinscheiden. Also es bleibt dabei: Lieber selber machen. Für mich die beste & günstigste Bio-Erdmandel-Bezugsquelle: Fitmacher aus der Natur. (unbezahlte Werbung). Auch bei Histaminproblemen sind Erdmandeln laut der Schweizer Sighi-Liste (quasi der Papst unter den Histamingehalts-Listen) eine gute Wahl. Und die Umweltwirkung? Da hat Hafermilch als regionaler Vertreter die Nase vorn. Warum, das könnt ihr hier nachlesen. Wie die geht, verrate ich demnächst.
Pflanzendrinks aus dem Supermarkt?
Ist abgesehen von den oft fragwürdigen Zutaten übrigens ein teurer. Denn ein Liter, in dem 2-4 Prozent Nüsse stecken, kostet mittlerweile an die drei Euro. Um diesen Preis gehen sich locker zwei Liter selbst gemachter Pflanzendrink aus, mit sagen wir vier- bis fünfmal so viel Nüssen drin.
Und warum keine Kuhmilch?
Persönlich konnte ich Kuhmilch nie auch nur riechen, lange vor Hashimoto. Heute weiß ich, dass etwa die Hälfte aller Hashimoto-Patienten caseinempfindlich ist und Casein sogar eine morphin- und insulinähnliche Wirkung haben kann. Wer sich damit im Detail beschäftigen will, der findet die bei Dr. Simone Koch.
Histaminarme Pflanzendrinks
Equipment
- Standmixer, Nussmilchbeutel
Zutaten
- 1 Tasse Mandeln, Haselnüsse, Erdmandeln Im AIP gehen nur Erdmandeln!
- 1/2 Liter bis Liter Einweichwasser
- 4 Tassen Wasser
- 3 Stück Medjouldatteln wenn ihr eine natursüße Milch mögt
Anleitungen
- Am Abend eine Tasse der Nüsse, Kerne etc. in Wasser einweichen
- Am nächsten Morgen das Einweichwasser wegschütten und die Nüsse, Kerne etc. noch mal mit frischen Wasser spülen.
- Danach mit vier Tassen frischem Wasser im Standmixer etwa 2-3 Minuten pürieren.
- Durch einen Nussmilchbeutel abseien. Hält sich ca. 4 Tage im Kühlschrank.
- Die Pulpa bitte bei niedrigster Stufe im Ofen (ev. leicht geöffnet) oder bei warmen Wetter und Möglichkeit draußen trocknen. Später fein reiben und als entöltes Nussmehl verwenden.
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