Wenn sich Ofenkarfiol, Zatar & Honigmarinade treffen, entsteht das perfekte Sommerrezept: arabisch inspirierte, sommerliche Karfiolröschen. Am besten servierst Du dieses Gericht mit dem Ottolenghi-Touch lauwarm. Oder bring es zur Grillparty mit. Es wird der Renner sein.
Ich mag die Wünsche, die Alexandra an mich heranträgt. Wenn es draußen 35 Grad hat, wie gerade, gehen die in etwa so: „Könntest Du mal was frisches erfinden? Ottolenghi-Style vielleicht? So was, das man zur Gartenparty mitbringen kann. Und keiner merkt, dass es ein antientzündliches Gericht ist. Länger als 20 Minuten sollte es halt nicht dauern in der Herstellung.“ Klar. Ottolenghi geht ja easy peasy, vor allem auch noch histaminarm, glutenfrei, und lektinfrei. Ich gehe also in die Recherche (Alexandra glaubt ja, ich schüttle Rezepte aus dem Handgelenk, Nope). Und glücklicherweise sagt die Recherche, dass das perfekte Sommerrezept für Intoleranzler:innen Zatar beeinhalten darf. Das sichert die Ottolenghi-Richtung.
Was brauchen arabisch inspirierte, sommerliche Karfiolröschen? Natürlich Zatar!
Zatar ist der arabische Name für den wilden Thymian, der als Hauptzutat in der Gewürzmischung Verwendung findet. Traditionell wird Zatar mit Olivenöl gemischt und vor dem Backen auf ein Fladenbrot gestrichen. Wir tauschen das Fladenbrot für dieses Rezept einfach mit Karfiol?! Am Besten Du machst Dein Zatar selber. Dann weißt Du, was drin ist. Ich röste dafür weißen Sesam, und vermische ihn mit Thymian, Majoran und Meersalz. Dann fehlt nur noch die fruchtig, saure Note, die im Zatar vom Sumach kommt. Das orientalische Gewürz wird aus den Steinfrüchten des Färberbaums gewonnen und nach dem Trocknen zu Pulver verarbeitet.
Eine andere Variante ist Thymian und etwas Oregano mit geröstetem weißen Sesam, Kreuzkümmel, Schwarzkümmel und Salz zu vermischen. Viele Menschen mit Histaminproblemen vertragen Kreuzkümmel sehr gut. Damit ist der arabische Touch noch etwas intensiver.
Und was kann Zatar so auf dem gesundheitlichen Sektor?
Nun: Erstens ist Thymian bekannt für seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften. Und zweitens fördert Zatar die Verdauung, stärkt das Immunsystem und kann sogar die kognitive Funktion verbessern. Der Eisengehalt im Thymian ist zudem hoch. 100 g Thymian enthalten 135 mg Eisen. Und weil ich weiß, dass ihr immer gern genauere Informationen zu gesundheitlichen Vorteilen habt, habe ich Euch unten zwei Quellen verlinkt.
Der Frischekick in diesem Rezept: Die Marille
Den gewünschten Frischekick für die arabisch inspirierten, sommerlichen Karfiolröschen geben Marillen. Ja, tatsächlich schmecken sie ganz köstlich in der Marinade für die Röschen. Aber sie können auch ziemlich viel: Das Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt werden kann, wirkt beispielsweise antioxidativ. Außerdem punktet die Marille mit Vitaminen der B-Gruppe (brauchen wir alle, denn jeder von uns ist irgendwie, irgendwann, also eher dauernd, gestresst), wie unter anderem Niacin und Folsäure, sowie Vitamin C. Eisen, Kalium, Magnesium und Kalzium machen sie schließlich zu einem wertvollen Mineralstofflieferanten. Dazu passt perfekt Petersilie, die ja bekanntlich, wie uns AIP-Erfinderin Sarah Ballentyne in Dauerschleife mitteilt, zu den „most nutrient dense foods“ gehört. Also zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln der Welt. Hätten wir alles untergebracht, legen wir also los.
Blumenkohl, Zatar, Olivenöl & Marille: Der geniale, frische Mix
Und so geht´s: Erst vermischst Du die Karfiolröschen (Blumenkohl!) mit Zatar & Olivenöl, und bäckst sie 15 Minuten. In der Zwischenzeit bereitest Du eine Marinade aus Olivenöl, Verjus, Honig und/oder Datteln (für Veganer anstelle des Honigs), sowie klein geschnittenen Marillen und Petersilie. Übrigens kann man die Karfiolblätter auch essen, und sie schmecken großartig. Ich schneide sie klein und gebe sie zur Marinade oder in größeren Stücken auch mit den Röschen zum Backen in den Ofen. Am besten schmeckt der Karfiol lauwarm, einfach mit einem Stück Fladenbrot oder auch zu Gegrilltem, wie der Goldbrasse des Z. In diesem Beitrag kannst Du auch mehr über die Petersilie nachlesen. Mahlzeit!
Quellen und weitere Infos
1: Fleisher A., Fleisher Z. Identification of biblical hyssop and origin of the Traditional Use of Oregano-Group Herbs in the Mediterranean Region. Economic Botany, Vol. 42, No.2, pp. 232-241.
2: Khalil M., et al. Unraveling the beneficial effects of herbal Lebanese mixture “Za’atar”. Journal of Functional Foods 90 (2022), 104993.
Das perfekte Sommerrezept: arabisch inspirierte Karfiolröschen.
Zutaten
Zatar Variante 1
- 1-2 TL geröstete weisse Sesamsamen
- 3-4 TL getrockneter Thymian
- 2 TL Oregano
- 2-3 TL Sumach
- etwas Salz
Zatar Variante 2
- 2 EL geröstete weisse Sesamsamen
- 2 EL getrockneter Thymian
- 1 EL getrockneter Oregano
- 1 EL gemahlener Kreuzkümmel
- 2 EL Sumach
- 1 EL gemahlener Schwarzkümmel
- 0,5 TL Salz
Der Karfiol
- 1 Karfiol gern mit Blättern
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Zatar
- Salz nach Bedarf
Die Marinade
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Verjus (wenn Zitronensaft bei Dir geht, auch das)
- 1/2 EL Honig
- 1 Handvoll Petersilie fein gehackt
- 1 Marille
- Salz nach Bedarf
Anleitungen
- Backrohr auf 220°C Ober/Unterhitze vorheizen.
- Karfiolröschen, Olivenöl, Zatar und Salz in einer Schüssel gut durchmischen. Backblech mit Backpapier belegen, Karfiolröschen darauf verteilen und ca. 15 Minuten backen. Die Zeit ist abhängig von der Größe der Karfiolröschen und wie knackig man diese mag.
- In der Zwischenzeit die Marinade bereiten. Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Honig verrühren, klein gehackte Petersilie, klein geschnittene Marillenstücke dazugeben. Anstelle von Honig kann man auch Datteln nehmen.
- Die noch warmen Karfiolröschen mit der Marinade vermischen und lauwarm servieren.
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