Ernährung / Persönliches

Adé Kaffee statt Café au lait – Kaffeeentzug de luxe

Passend zum Thema Kaffeeentzug schenkt eine Frau sich Kaffe aus einer Riesenkanne ein.

„Komm, komm!“, säuselt die Dealerin. „Du musst nur auf den Knopf drücken. Es wird dich glücklich machen. Ich weiß es. Ich bin seit 15 Jahren Deine Kaffeemaschine und Du mein Lieblings-Junkie.“ Was soll ich sagen? Das gute Stück kennt mich noch nicht gut genug. Denn ich gehe jetzt auf Kaffeeentzug.

Zusammen sind der Kaffee und ich über Tage gekommen, an denen ich das Ende nahen fühlte. Aber wie das so ist bei Junkies und ihrem Stoff. Er tut mir nicht gut. Koffein wirkt verdauungsfördernd. Beim Trinken setzt der Körper das Hormon Gastrin frei, das die Bildung von Magensäure anregt. Essensreste werden dadurch im Magen zersetzt, bevor sie in den Darm gelangen. Auch die Muskelkontraktion im Magen-Darm-Trakt wird stärker. Was folgt, wollen wir hier nicht näher beleuchten. Nur so viel: Verstopfung ist es nicht. Kaffee tut aber noch mehr. Der Beste Grund auf Kaffeeentzug zu gehen:

Kaffee ist ein Mikrobiom-Zerstörer

Ein texanisches Forscherteam um Xuan-Zheng Shi untersuchte übrigens die Auswirkungen von Kaffee auf das Darm-Mikrobiom von Ratten und in den Fäkalien der Tiere. Dabei stellte sich heraus, dass Kaffeekonsum die Zahl der Bakterien senkte. Braucht man auch nicht unbedingt. Und: „Wenn Ratten drei Tage lang Kaffee verabreicht wurde, verstärkte sich die Fähigkeit der Muskeln im Dünndarm, sich zusammenzuziehen“, sagte Shi. „Interessanterweise hatte dabei koffeinfreier Kaffee ähnliche Auswirkungen wie normaler Kaffee.“ Auch im Dickdarm konnte einige Zeit nach der Kaffeeaufnahme eine erhöhte Kontraktionsfähigkeit nachgewiesen werden. Und was das Mikrobiom betrifft: nach drei Tagen Kaffee wie der Kot der Ratten weniger Mikroorganismen auf als zuvor. Auch hier bei koffeinfreiem und normalem Kaffee. Wenn das kein Grund für Verzicht ist.

Einmal wird die Zeit reif sein für den Kaffeeentzug!

Nicht erst einmal wollte ich es mir und den Ungläubigen um mich rum beweisen, und mich von der größten meiner Süchte befreien. In der Regel schaffe ich es so fünf Tage. Nett ist es jedes Mal und ich tue auch gleich ordentlich was für die Wirtschaft.

Im Sponsoring von Pharmariesen, in deren Portfolio sich koffeinfreie Kopfwehpulverl finden, macht mir echt keiner was nach. Denn sie kommen wie das Amen im Gebet, die Entzugserscheinungen.

Alexandra Binder

Und sie sind unschön. Migräne und speiben sind zwei Tage fix mit im Portfolio. Wenn ich das früher erzählt habe, waren die Lacher auf meiner Seite. Weil, geh bitte bei den ein, zwei Tassen die Du trinkst? Sehr ähnliche Reaktionen ruft übrigens die Mitteilung hervor, dass es nach 13h sei und ich jetzt keinen Kaffee mehr trinken kann.

Schuld ist ein genetischer Polymorphismus

Heute weiß ich, dass ein genetischer Polymorphismus dafür sorgt, dass das mit dem Kaffee und mir nicht gut geht. Bei der Entgiftung bin ich nicht auf die Butterseite gefallen. Grade treibt mich die Aussicht auf ein cleanes Ich, das den Fuß ohne Koffeeinschub aus dem Bett strecken kann, wieder an. Also los. Noch ist der Trennungsschmerz allerdings unerträglich. Aber versprochen ich versuche es demnächst wieder mit Zichorien-Kaffee!

Alexandra Binder About Author

Journalistin, Hashimoto-Hero, Kochwunderwaffe, Achtsamkeits-Anfängerin

1 Comment

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    M.M.
    4. Februar 2023 at 13:55

    mir hilft derzeit der ersatz mit Catuaba Rinden Tee sowie Genmaicha und Schwarztee….
    Also kompletten Koffein verzicht schaffe ich noch nicht 🙁

    Schreckliche Sucht mit dem Koffein…. (Rauchen aufgeben war Leichter und vieles andere auch)

    Ich habe erstmal meine Dosis reduziert von 4-6 Kaffee auf 1-2 + die anderen Tee’s ,
    bin erst bei Tag 6, aber bisher läuft es noch 🙂

    Ich finde deinen Blog sehr interessant! Kompliment an Dich,
    ist echt Tricky im Dschungel der Ernährungsmythen nur um die persönlich Optimierte Ernährungsart zu finden…
    Es gibt ja soviele Ansätze… z.B. fand ich die Ernährungspläne vom J.Dilas (matrixblogger) interessant, aber auch extrem streng…. quasi Histaminfrei und Flouridfrei zur anreicherung von Biophotonen zur höheren Ausschüttung von körpereigenem Dmt.

    Mein Einstieg in eine verbesserte Ernährung, fand ich allerdings durch Dr.Bruker… (Esse heute noch Täglich den Frischkornbrei mit über Nacht eingeweichtem Roggen) … ich weiß… Nicht grade AIP konform, aber mir fehlen noch leichte AIP Rezepte für jeden Tag.. und Besser geht es mir auch so schonmal 🙂

    Eine Bitte an Dich, falls du das nicht vielleicht schon irgendwo getan hast,
    Ich fände eine Liste hilfreich mit erlaubten Lebensmitteln + ein paar Beispiel Rezepte….

    Ich bin leider bei Zutaten listen sehr unkreativ, was passende Mahlzeiten daraus angeht :/

    GLG 🙂
    Mach weiter so mit Deinem Blog!

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